[x] Suche schließen

Meerkohl

Crambe maritima

Auch bekannt als: Seekohl, Echter Meerkohl

Heimat und Ursprung von Crambe maritima

Der Meer- oder Seekohl kommt wild in den Küstengebieten Nord- und Westeuropas vor. Früher wurden diese Wildbestände regelmäßig geerntet, heute stehen sie unter Naturschutz. Die Stauden des Meerkohls bekommt man jedoch auf Widlgemüse und -kräuter spezialisierte Staudengärtnereien.

Botanische Angaben zum Meerkohl

Meerkohl ist mehrjährig. Die Staude hat einen kräftig entwickelten, fleischigen Wurzelstock, wird bis zu 60cm hoch und bildet verzweigte, fleischig Stiele mit länglich ovalen , gewellten Blättern. Die Blätter sind blau-grün bereift. Zu Sommerbeginn erscheinen an den Enden der Triebe die kleinen weißen Blüten, die große doldenförmige Blütenstände bilden.

Anbau, Pflege und Vermehrung von Meerkohl

Meerkohl bildet erbsengroße Samen, die Kaltkeimer sind. Die Aussaat erfolgt deshalb in der kalten Jahreszeit mit Vorkultur in Töpfen, die eine Zeitlang auch dem Frost ausgesetzt werden müssen. Aber auch dann ist es nicht einfach, die Samen zum Keimen zu bringen. Ab März können die Keimlinge dann im Gewächshaus oder Wintergarten weitergezogen werden. Sobald die Kohlpflänzchen drei bis vier Laubblätter entwickelt haben, können sie ausgepflanzt werden. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte etwa 60cm betragen, da die einzelnen Stauden recht umfangreich werden können.

Einfacher ist aber die Stecklingsvermehrung, zumal Meerkohlstauden im Handel einfacher zu bekommen sind als das Saatgut. Die Kopfstecklinge werden zwischen Mai und spätestens August geschnitten und zum Bewurzeln in einem Substrat aus Sand und Torf gebracht. Aus Naturschutzgründen sollte man heutzutage auf Torf verzichten, gepresste Kokosfasern – ein Abfallprodukt aus der Kobraindustrie in den Tropen – bieten einen guten Torfersatz. Nach rund 1 ½ Monaten können die Jungpflanzen ausgepflanzt werden.

Meerkohl braucht viel Wasser und deshalb nicht nur in Trockenperioden ergiebig gegossen werden. Damit sich das Blattgemüse gut entwickelt, bricht man die Blütenstände rechtzeitig aus. Man lässt die Pflanze dann aber trotzdem im ersten Jahr ungestört weiterwachsen, die jungen Triebe werden erst im zweiten Jahr geerntet. Um die Triebe vor der Ernte zu bleichen, werden die Stauden einige Zeit vorher angehäufelt. Oder man stülpt einen großen Topf über die Staude. Zum Überwintern bekommen die Stauden eine Schicht aus Reisig oder Falllaub als Frostschutz.

Ernte und Aufbewahrung

Im zweiten Jahr kann man die gebleichten, jungen Triebe im Frühjahr ernten.

Verwendung in der Küche

Die gebleichten Jungtriebe werden wie Spargel zubereitet, die Stiele und Blätter als Gemüse gedünstet.