Die Hechtrose oder Rotblatt-Rose, wie sie offiziell genannt wird, ist eine Gebirgsart Mittel- und Südeuropas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel bis zu den Karpaten im Osten. In Mitteleuropa wächst sie wild vor allem in den Voralpen.
Die Hechtrose siedelt sich auf Kahlflächen, in Felsspalten und in lichten Buschzonen an, vor allem auf sehr kalkhaltigen Böden. In den Alpen findet man sie in Höhenlagen bis zu 2.000m ü. NN. In Mitteleuropa gehört sie zu den in ihren natürlichen Beständen gefährdeten Wildrosen-Arten. Man bekommt sie aber aus Nachzuchten in auf Wildrosen spezialisierte Gärtnereien.
Die Hechtrose ist eine von vielen einheimischen Widlrosenarten aus der großen Familie der Rosengewächse (Rosaceae), zu der neben den Rosen auch viele Obstbäume und – sträucher zählen.
Die Hecht-Rose wächst aufrecht in Strauchform und kann bis zu 3m hoch werden, bleibt aber meist wesentlich kleiner mit Höhen knapp über 1m. Typisch für diese Wildrose ist der hechtblaue bis rötliche Reif, der die bräunlich-rote Rinde der Äste überzieht. Sie hat nur wenige, meist kleine Stacheln. Im folgenden Bild erkennt man deutlich, dass es dabei wirklich um Stacheln handeln muss, Rosen haben nämlich keine Dornen. Dornen sind umgewandelte Blätter, während sich Stacheln aus der oberen Zellschicht der Epidermis bilden.
Blattknospe und Stacheln der Hechtrose
Blattaustrieb der Hechtrose
Die Laubblätter haben 7 bis 9 Fiederblättchen, an blühenden Zweigen können die Blätter auch nur 5-zählig sein. Die Fiederblättchen werden maximal 4 1/2cm lang und 2 1/2cm breit. Sie sind im unteren Teil glattrandig, zur Spitze aber einfach gezähnt. Die Blattunterseite ist blassgrün, fast unbehaart, aber mit deutlich hervortretenden Blattnerven. Die Blätter sind wechselständig angeordnet.
Die Blütezeit fällt – je nach Höhenlage und den klimatischen Bedingungen – in die Monate Juni bis Juli Die zwittrige Blüte ist pink bis purpurrot gefärbt mit einem Durchmesser der fünfzähligen Blütenkrone von 3 bis 4cm. Die Basis der Blütenblätter ist weißlich, d.h. die Kronblätter sind weiß „genagelt“. Die Blüten stehen in dichten Büscheln zusammen. Die Blüten duften kaum.
Form und Färbung der Blütenkrone der Hechtrose sind eigentlich unverwechselbar.
Die kugelförmige, ledrige Hagebutte ist orange bis intensiv rot gefärbt. Die Hagebutten sidn ziemlich hart udn haben vergelichsweise wenig Fruchtfleisch. Sie werden deswegen nur selten weiterverwendet.
Die Hecht-Rose braucht einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten mit einem steinreichen und kalkhaltigen Boden. Ansonsten ist die Hechtrose in ihren Ansprüchen nicht wählerisch und kommt auch mit einem sehr trockenen Boden zurecht.
Das Laub nimmt in der Sonne eine für die Hechtrose typische purpurgraue Färbung an, im Halbschatten bleiben die Blätter dagegen graugrün.
Die Hechtrose kann man sowohl als Solitärpflanze als auch in einer kleinen Strauchgruppe gesetzt werden. Bei einer Gruppenpflanzung kann man mit etwa 4 Pflanzen pro Quadratmeter rechnen.
Die Hechtrose bildet keine Ausläufer und kann sich deshalb auch nicht unkontrolliert weiter im Garten ausbreiten.
Die Hechtrose ist bis minus 35ºC frosthart; daher kann auf einen Winterschutz verzichtet werden. Die Hechtrsoe sollte möglichst wenig geschnitten werden. Es reicht, wenn man den zu dicht gewachsenen Strauch gelegentlich etwas auslichten und alte, nicht tragende Zweige herausschneidet.
Die Hecht-Rose ist anfälliger als andere Wildrosen gegen den Rosenrost, einem mikroskopisch kleinen Pilz, dessen Fruchtkörper die befallenen Äste mit einem orangefarbenen Belag überziehen. Auch Mehltau und Sternrußtau können die Hecht-Rose befallen.
Rosenkönig – eine Gallbildung an einer Hechtrose
Die Hecht-Rose eignet sich hervorragend zum Begrünen und Sichern sonnenbeschienener Böschungen und Hänge.
Die Hecht-Rose kommt im Gebirge stellenweise zusammen mit der Alpen-Rose vor. Von der Alpen-Rose Rosa pendulina unterscheidet sich die Hecht-Rose vor allem durch die bläulich überlaufenen Zweige.