Die Echte Kamille stammt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa, ist aber heute in fast ganz Europa verbreitet. Als Heilpflanze wird sie auch in Kräuter- und Apothekergärten kultiviert.
Die Echte Kamille ist ein einjähriges Kraut. Die Pflanzenstängel sind unbehaart und im oberen Teil verzweigt. Die bis zu 7cm langen Blätter sind mehrfach gefiedert. Jedes Fiederblättchen hat eine stachelige Spitze und ist schmal geformt. Der Blütenstand setzt sich aus bis zu mehr als 100 Teilblütenständen zusammen. Jedes Blütenkörbchen ist gestielt und hat einen Durchmesser von bis zu 2,5cm. Der Boden des Körbchens ist zunächst flach, wölbt sich aber mit zunehmender Blütenreife kegelförmig auf und ist dann innen hohl. Die Zungenblüten sind weiß, die Röhrenblüten goldgelb gefärbt.
Die Blütezeit fällt, je nach den kleinklimatischen Standortbedingungen, in die Monate Mai bis September. Die Blüten werden durch Insekten bestäubt. Es gibt verschiedene Zuchtsorten, die sich vor allem in der Zusammensetzung ihrer ätherischen Öle voneinander unterscheiden.
Die Echte Kamille wird im Frühjahr an Ort und Stelle ausgesät. Die Samen werden nur angedrückt, aber nicht mit Erde bedeckt, denn die Kamille ist ein Lichtkeimer. Sie braucht einen sonnigen Platz und einen nährstoff- und humusreichen Boden. Am besten ist ein Sand-Lehm-Gemisch oder, falls vorhanden, der Anbau auf Auenboden oder Schwarzerde.