Die ursprüngliche Heimat des Fenchels ist der Mittelmeerraum und Kleinasien. Fenchel wird bereits seit der Antike als Würz- und Heilkraut genutzt. Mit den Römern gelangte er über die Alpen auch nach Mitteleuropa. Karl der Große nahm ihn in das Verzeichnis der wichtigsten, pflichtgemäß anzubauenden Kulturpflanzen auf. Fenchel wird inzwischen auch in gemäßigten und subtropischen Zonen anderer Kontinente angebaut.
Der Fenchel gehört zur Familie der Doldenblütler. Er ist in ungünstigen Lagen nur zweijährig, richtig kultiviert aber mehrjährig. Er hat eine lange, rübenförmig verdickte Wurzel, aus der er immer wieder austreibt. Die Stängel haben eine gerillte Oberfläche und sind bläulich überhaucht. Die Laubblätter sind fein gefiedert, die oberen Blätter haben eine langgezogene Blattscheide. Zwischen Juli und Oktober bilden unzählige, kleine gelbe Blüten große Blütendolden. Die sich daraus entwickelnden Früchte sind halbmondartig geformt und haben eine gerippte Oberfläche.
Der Gewürz- und Tee- Fenchel ist eine relativ anspruchsvolle Pflanze. Der Boden muss tiefgründig und nährstoffreich, aber auch kalkhaltig und immer gleichmäßig feucht sein. Damit die Samen reifen können, brauchen die Pflanzen außerdem volle Sonne und viel Wärme.
Den Fenchel sät man in einem gut vorbereiteten Saatbeet im Frühjahr aus, wobei ein Reihenabstand von etwa 20 bis 25cm eingehalten werden sollte. Die Samen dürfen nur dünn mit Erde bedeckt werden. In diesem Saatbeet bleiben die Jungpflanzen bis zum folgenden Frühjahr. Im Herbst werden sie handhoch über dem Boden zurückgeschnitten. In Regionen mit strengen Wintern werden die Pflanzen mit Stroh als Winterschutz abgedeckt. Im nächsten Frühjahr werden die Fenchelpflanzen dann an ihren endgültigen Platz ausgepflanzt.
Als Pflanzabstand wählt man zwischen den Pflanzreihen 60cm und innerhalb der Reihen 40cm. Samenkröner, die nicht rechtzeitig abgeerntet worden sind, säen sich von selbst wieder aus.
Will man den Fenchel als Küchengewürz nutzen, dann pflückt man während der Vegetationszeit immer wieder einige grüne Blätter. Die Samen reifen nicht alle zur gleichen Zeit, sondern über den ganzen Spätsommer hinaus bis in den Oktober. Sobald die Dolden voll ausgereift sind (zu erkennen an der Braunfärbung) dann pflückt man sie sukzessiv ab. Die Samen werden aus den Dolden auf ein weißes Papier herausgeklopft und trocken und dunkel in Gläsern mit Schraubdeckel aufbewahrt.
Der Tee- Fenchel ist das klassische Hausmittel gegen Völlegefühl und Blähungen, besonders für Kleinkinder. Er riecht und schmeckt etwas wie Anis. Zum Würzen kann man ihn auch mit Kümmel und Anis mischen.
Die Verwendungsmöglichkeiten in Küche und Hausapotheke werden im Beitrag … ausführlich beschrieben.