Die ursprünglichen Vorkommen der Süßdolde liegen in den Pyrenäen, in den Voralpen, im Apennin, im westlichen Balkan und im Kaukasus. Sie wurde jedoch in weiteren Regionen Europas und in Chile eingebürgert und ist dort verwildert. In den Gebirgen dringt sie bis in Höhenlagen von 1.900m ü. NN vor. Man findet sie vor allem auf kalkhaltigem Boden. Dazu gehören Weiden und Wiesen, Waldränder und Auenwälder.
Die Süßdolde ist die einzige Art der Gattung Myrris und gehört zu den Doldenblütlern ( Familie Apiaceae). Sie ist eine mehrjährige, sommergrüne Staude mit einer Wuchshöhe von 60 bis 200cm. Ihr Pflanzenstängel ist im oberen Teil verzweigt und an den Knoten und Blattscheiden behaart. Die Laubblätter treiben bereits zu Frühjahrsbeginn aus. Die Blätter sind mehrfach gefiedert. Alle Pflanzenteile erinnern im Duft an Anis.
Je nach den örtlichen Milieubedingungen blüht die Süßdolde zwischen Mai und Juli. Die kleinen Blüten haben weiße Kronblätter. Man kann zwischen der Enddolde mit zwittrigen und männlichen Blüten und den später aufblühenden Seitendolde mit, in der Regel, nur männlichen Blüten, unterscheiden. Der Blütenstand bildet eine Doppeldolde. Die dunkelbraune, glänzende Frucht hat erhabene Rippen und einen Schnabel. Ihre dunkelbraunen Samen sind ca. 2cm lang.
Die Süßdolde braucht einen Platz im Halbschatten mit einem humusreichen, feuchten und kalkhaltigen Boden. Damit sie später ausreichend Samen bildet, sollten nicht mehr als 2 Pflanzen pro qm gesetzt werden. Sie lässt sich am besten vegetativ durch Teilung vermehren, sät sich aber auch selbst aus.
Die essbaren Laubblätter der Süßdolde können während der gesamten Vegetationsperiode geerntet werden. Die Samen werden erst im Herbst geerntet, wenn sie völlig ausgereift sind. Auch die Wurzeln können verwendet werden.
Alle Pflanzenteile der Süßdolde haben einen Geschmack, der an Anis erinnert. Damit lassen sich vor allem Salate, Saucen und Fischgericht würzen. Aus den, in dünne Scheiben geschnittenen, gekochten Wurzeln lässt sich ein Salat zubereiten.
Die Süßdolde findet aber auch in der Floristik Verwendung. Außerdem enthält sie etliche medizinisch wirksame Inhaltsstoffe und wird deshalb in der Volksmedizin zur Blutreinigung und bei Erkältungskrankheiten verwendet.
Die Verwendungsmöglichkeiten in Küche und Hausapotheke sind im Beitrag … ausführlich beschrieben.