Die Wildform des Frauenmantels kommt in weiten teilen Europas, in Russland, Asien, Nordamerika und sogar in Grönland. Er besiedelt Fettweiden, Feuchtwiesen und den Waldrand.
Der Frauenmantel ist ein mehrjähriges Kraut mit rosettenförmigem Wachstum. Die Pflanzenstängel können zottig behaart oder haarlos sein. Das hängt vom jeweiligen Standort und den Milieubedingungen ab.
Kennzeichnend für diese Pflanzenart sind die Laubblätter. Sie sind sieben- bis neunlappig, weich behaart und erinnern in der Form an einen aufgeklappten Fächer. Die Blätter haben in der Mitte eine schüsselartige Vertiefung. An den Blatträndern sammeln sich kleine Wassertropfen die, dank der Unbenetzbarkeit der Blätter, dem sogenannten Lotuseffekt, zur Blattmitte rollen und sich dort sammeln. Diese Tröpfchen sollen in der Sonne wie kleine Diamanten glänzen. Darauf geht auch der wissenschaftliche Name der Gattung Alchemilla (zu Deutsch Alchemillenkraut) zurück.
Die Blütezeit des Frauenmantels reicht, je nach den örtlichen Milieubedingungen, von Mai bis August. Die Blütenstände stehen am Ende langer Stiele, die ganze Büschel von kleinen, gelb-grünen Blüten tragen.
Der Frauenmantel gedeiht am besten im Halbschatten größerer Stauden, lässt sich aber auch in der Sonne anpflanzen. Es gilt jedoch die Faustregel, je sonniger der Standort, desto mehr Wasser brauchen die Pflanzen. In zu trockenem Boden verkümmern die Pflanzen.
Man setzt den Frauenmantel in kleinen Gruppen in der frostfreien Zeit zwischen Oktober und März. Optimal ist zum Beispiel ein Platz am Teichrand (aber außerhalb des Wasserspiegels) im Schatten von Chinaschilf o. ä.. Der Boden sollte feucht, aber trotzdem noch genügend durchlässig sein. Die Erde sollte nährstoffhaltig, aber nicht zu nährstoffreich sein. Empfehlenswert ist etwas Gartenkompost, der mit Torf bzw. Kokoserde als Torfersatz aufgelockert wird.
Im Winter deckt man die Staude mit etwas Reisig ab. Nach der Blütezeit werden die Stiele der Blütenstände dicht über dem Boden abgeschnitten. Zur vegetativen Vermehrung wird die Staude zwischen Oktober und März geteilt. Im Frühjahr kann man den Frauenmantel auch aussäen. Dies erfolgt zunächst unter Glas, zum Beispiel im Frühbeetkasten.
Während der Blütezeit kann man das ganze Kraut, aber ohne Wurzeln, ernten. Genauso gut können auch nur die Laubblätter gepflückt werden. Die Pflanzenteile werden langsam an einem schattigen Platz getrocknet und dann gut verschlossen gelagert.
Als Küchengewürz eignet sich der Frauenmantel nicht. Die Blätter schmecken leicht bitter und duften auch nicht.
Anders die herausragende Stellung, die der Frauenmantel in der Volksmedizin einnimmt. Es hilft vor allem bei Menstruationsstörungen, in den Wechseljahren und bei anderen Unterleibsbeschwerden. Daher kommt auch sein deutscher Name Frauenmantel. Mehr zur Heilwirkung findet man im Beitrag Frauenmantel als wertvolle Heilpflanze.