Nur winterharte Farne sollte man in den Garten pflanzen; eingeschränkt winterharte nur in Regionen mit einem milden Klima. Nicht winterharte Farne wie der Geweihfarn und der Schwertfarn aus exotischen Gefilden gehören nicht in den Garten, sie vertragen als Kübelpflanzen auch nicht den saisonalen Umzug vom Winterquartier in den sommerlichen Garten, sie müssen stattdessen ganzjährig im temperierten Gewächshaus oder Wintergarten bleiben.
Generell bekommt Farnen ein Platzwechsel nicht gut. Das gilt auch für die winterharten Farne, die ganzjährig im Freien bleiben können. Deswegen ist es wichtig, den Standort, an dem die Farne im Garten ausgepflanzt werden sollen und für lange Zeit bleiben können, besonders sorgfältig auszuwählen.
Aus einem ähnlichen Grund sollte man beim Kauf von Jungfarnen auf jeden Containerpflanzen sogenannter Wurzelnacktware vorziehen. Die meisten Staudengärtnereien bieten ohnehin nur im Topf gezogene Farne an. Und das hat vor allem zwei Gründe: Farne bilden ein dicht unter der Bodenoberfläche liegendes, langes Rhizom oder ein feines Netz aus Rhizomfasern. Im Topf gewachsene Farne kann man mitsamt ihrem Substratballen unbeschädigt ins Gartenbeet setzen; bei Wurzelnacktware gelingt dies kaum. Außerdem, und das ist der zweite Grund, hat man bei Topfware mit dem Farn gleich das passende Bodenmilieu erworben. Das sollte man sich einmal genauer ansehen und dann versuchen, dem Farn auch in der unmittelbaren Umgebung rund um das Pflanzloch adäquate Bodenverhältnisse zu bieten. Dies betrifft vor allem drei Faktoren: 1. den Feuchtigkeitsgrad des Boden von trocken über frisch bis permanent feucht, 2. den Kalkgehalt von kalkhaltig als unverzichtbar über kalktolerant bis kalkmeidend/ kalkfrei und damit verbunden dem optimalen pH-Bereich des Pflanzsubstrates (kalkreiche Erde ist alkalisch (pH>7), kalkfreie Erde dagegen eher sauer bis neutral (pH≤ 7); 3. den Humus- und Nährstoffgehalt. Die Bodenansprüche der einzelnen Farnarten werden in Tabellenform im Beitrag Gestaltungsmöglichkeiten mit Farnen beschrieben.
Die meisten Farne sind von Natur aus Waldbewohner. Die Erde sollte deshalb in der Regel den Bodenverhältnissen eines lichten Laubmischwaldes entsprechen mit einer humusreichen und lockeren Erde. Im Garten findet man solche Verhältnisse am ehesten im Bereich eines gut eingewachsenen Gehölzbestandes, unter dem das Falllaub langsam verrotten durfte und Humus und Lauberde bilden konnte, statt jeden Herbst penibel weggekehrt worden zu sein. Je sonniger der Standort für den Farn ist, desto höher sollte die Luftfeuchtigkeit sein. Solche Milieubedingungen findet man am ehesten am Rand eines Gartenteiches oder Bachlaufs.
Generell sollte man für die meisten Farne im Garten einen absonnigen Platz im Halbschatten wählen. Nur wenige Arten sind auf einen Standort im vollen Schatten angewiesen, oder vertragen die ungeschützte, pralle Mittagssonne. Außerdem müssen sie vor Stürmen und zu kalten Winden geschützt werden. Schatten und Windschutz bieten z. B. vor einer Gehölzpflanzung oder in der Nähe zweier im rechten Winkel aufeinander stoßender mauern. Obwohl für viele Farne eine relativ hohe Luftfeuchtigkeit genau wichtig ist wie die passende Bodenfeuchtigkeit, sollte man sie nicht unter einen Dachtrauf setzen, wo das Regenwasser auf die Farnwedel herabtropft. Eine Ausnahme bildet z. B. der Rippenfarn – im Schatten mächtiger und tropfnasser Bäume gedeiht er besonders gut.
Farne sollte man generell entweder im Frühjahr oder Herbst anpflanzen. Die neu erworbenen Farnpflanzen sollten möglichst schnell gepflanzt werden, die Wurzelballen dürfen nicht austrocknen, sonst machen die Pflanzen bald schlapp. Optimal ist es, wenn man den Farn vor dem Einpflanzen in lauwarmes Wasser taucht, bis sich der Wurzelballen vollgesaugt hat.
Vor dem Einpflanzen wird das Beet vorbereitet: Dazu gräbt man es etwa spatentief um, schichtet darauf etwa 3cm hoch Lauberde, Gartenkompost oder ein anderes für Farne geeignetes Pflanzsubstrat und arbeitet etwa 50g pro qm Hornspäne, Knochenmehl oder einen anderen organischen Langzeitdünger ein.
Wie das Pflanzloch beschaffen sein muss und wie der Farn eingepflanzt wird, das hängt davon ab, ob es sich bei dem Farn (a) um eine horstbildende Art, (b) einen Farn mit einem langen, unterirdischen Rhizom oder © um einen Hirschzungenfarn handelt.
(a) Horstbildende Farne wie der Wurmfarn und der Frauenfarn haben ein kräftiges, gedrungenes Rhizom ohne lange Ausläufer und bilden einen becherförmigen Horst, um den sich die Wedel herum gruppieren. Bei diesen horstbildenden Farnen schneidet man die alten, bereits verholzten Pflanzenstiele an der Basis mit einem sauberen, scharfen Messer abgetrennt. Das regt die Wurzelbildung und den Austrieb neuer Farnblätter an. Das Pflanzloch muss so tief ausgehoben sein, wie der Rhizomstock mächtig ist. Man setzt den Farn in die Grube und füllt dann soweit mit dem Pflanzsubstrat auf, dass die Pflanzenbasis sich in Höhe der Bodenoberfläche befindet. Anschließend wird das Pflanzsubtrat gut angedrückt und angegossen.
(b) Farne mit einem kriechenden, länglichen Rhizom bilden keine Horste, sondern „senden“ in regelmäßigen Abständen einzelne Farnwedel nach oben oder bilden mit der Zeit einen dichtes, teppichartiges Polster aus. Dieser Farntyp darf nicht tief in den Boden gepflanzt werden. Man legt stattdessen das Rhizom mit den Augen nach oben in einer flachen Mulde aus, die man dann mit dem Pflanzsubstrat abdeckt und vorsichtig mit der Hand andrückt.
(c) Hirschzungenfarne wachsen am besten in der Horizontalen. Dazu setzt man das Rhizom annähernd senkrecht in eine feuchte Spalte oder Nische mit einem nährstoffreichen und kalkhaltigen Substrat zwischen Felsen im Steingarten oder in einer mörtellosen Trockenmauer.