Wenn sich allmählich Moos im Rasen breit macht, kann dies verschiedene Ursachen haben, meist kommen sogar mehrere zusammen:
– der Rasen ist verfilzt und wurde nicht durch regelmäßiges Vertikulieren ausgekämmt.
– der Rasen bildet keine dichte Narbe und beginnt an manchen Stellen bereits zu verkahlen. Dort kann sich dann Moos ausbreiten.
– der Boden ist verdichtet und das Wasser kann nicht genügend abfließen. Dann bildet sich Staunässe. Das schadet den meisten Rasengräsern, fördert aber die Moosbildung.
– die Rasenfläche liegt im Schatten. Die Mehrzahl der Moose sind Schattenpflanzen und kommen mit weniger Licht aus als die Mehrzahl der Gräser. Hinter einer Mauer oder dichten Hecke herrschen die Milieubedingungen eines Feuchtschattens, Zum Lichtmangel kommt hier noch die Vernässung der Oberfläche hinzu, sodass solche Schattenrasen besonders häufig vermoosen.
– auch Nährstoffmangel fördert die Moosbildung.
– eine Bodenversauerung (mit einem pH-Wert unterhalb von 5) kann ebenfalls zur Moosbildung im Rasen führen.
Um einer Moosbildung vorzubeugen, muss der Rasen ein- bis zweimal im Jahr gründlich vertikuliert, gedüngt und bei niedrigem pH-Wert auch mit 30 bis 50g Kalkmergel pro qm gekalkt werden.
Ist die Moobildung bereits soweit fortgeschritten, dass das Moos das Gras allmählich vollständig verdrängt, dann sind weitergehende Maßnahmen notwendig, um eine dichte Grasnarbe mit einer geschlossenen Rasendecke zurückzugewinnen:
Die betroffene Fläche wird vertikultiert, dann wird der Rasenfilz ausgekämmt und abgekehrt. Dann wird der Boden aerifiziert. Bei kleineren Flächen werden die Löcher mit einem Nagelbrett oder einer Stachelwalze in den Boden gestochen. Um die Dränagewirkung zu verbessern, wird feinkörnigem Sand aus Granitmaterial in den Boden eingearbeitet (etwa 3 bis 4 Liter pro qm). Die Kahlstellen werden mit Rasensaat nachgesät (mit Saatgut der Regelsaatgutmischungen RSM1 bis4, je nachdem ob es sich um reinen Zierrasen, Gebrauchs- oder Spiel- und Sportrasen handelt). Schattenrasen wird mit einer der in der Tabelle angegebenen Spezialmischungen ausgebessert. Die Grassamen werden angewalzt, dann mit Kompost und Rasendünger plus Kalkmergel gedüngt und gekalkt, nochmals gewalzt und dann in den nächsten Wochen gut gewässert, bis das Gras keimt. Wichtig ist außerdem, dass die Rasenfläche die ersten 3 Wochen nach der Aussaat nicht betreten wird.