Der Wiesen- oder Rot-Klee ist in ganz Europa verbreitet. Er besiedelt vor allem nährstoffreiche, frische und kalkhaltige Böden auf Fettwiesen, an Weg- und Feldrändern und in lichten Wäldern. In den Alpen steigt der Rotklee bis in Höhenlagen von 2.600m ü. NN auf.
Der Rotklee ist ein ein-, zwei- oder mehrjähriges Kraut mit aufsteigende oder aufrecht wachsenden Stängeln. Diese Stängel sind kahl oder dicht anliegend behaart.
Die Laubblätter sind dreizählig. Die Blattfieder sind im Vergleich zum Weißklee eher eiförmig spitz und ganzrandig, also nicht gezähnt. Entsprechend ist auch das bogenförmige, helle Streifenmuster auf den Blätter spitzwinklig angelegt oder es ist in einem hellen Fleck in der Blattmitte aufgelöst. Die Blätter sind wechselständig in Spiralen um den Stängel herum angeordnet. Die Blätter sind auf oder Oberseite und auch unterseits mit feinen Härchen bedeckt.
Die hell-purpurroten Blüten bilden kugel- bis eiförmige Köpfchen. Die Blüten sind zwittrig, fünfzählig und haben eine doppelte Blütenhülle. Meist haben zwei dieser Blüten einen gemeinsamen Stängel. Die Blütezeit reicht – je nach den örtlichen Bedingungen – von Mai bis September.
Die Blüten werden vor allem durch Hummelarten, die einen langen Saugrüssel haben, und andere Hautflügler bestäubt. Mit dem Rückgang der Hummeln in vielen Regionen nimmt auch die Samenausbeute und die Bedeutung der generativen Vermehrung ab.
Damit der Blütennektar des Rotklee auch von Honigbienen mit ihren kurzen Saugrüsseln genutzt werden kann, wurden speziell für die Imkerei Rotklee-Sorten mit kürzeren Kronröhren gezüchtet.
Die Samen werden durch Weidetiere aber auch durch Ameisen, die sie verschleppen, verbreitet. Der Rotklee vermehrt sich aber auch vegetativ mit Hilfe unterirdischer Ausläufer.
Vom Rotklee gibt es in Europa drei Unterarten:
Rotklee wird in weitaus stärkerem Maße als der Weißklee als Heilpflanze genutzt, da er neben höheren Konzentration an Isoflavonen auch andere medizinisch wirksame Inhaltsstoffe wie Rhodanid, Glykoside und Proteaseinhibitoren enthält.
Allgemein ist Rotklee ein wertvolles Viehfutter. Selten kann er aber auch schwach giftig wirken: Das hängt von Jahreszeit und Witterungsverhältnissen, der Vergärung der löslichen Eiweiße mit Schaumbildung im Pansen der Tiere ab. Weitere toxische Einflüsse sind möglich durch Freisetzung von Blausäure aus den cyanogenen Glykosiden. Durch die im Rotklee enthaltene Phytohormone kann es Fehlgeburten und Störungen in der Fruchtbarkeit kommen.
Wie viele andere Schmetterlingsblütler auch bildet der Rotklee an seinen Wurzeln Knoten, in denen symbiontisch lebende Knöllchenbakterien Luftstickstoff binden und so den Boden mit Stickstoffverbindungen anreichern. Rotklee wird daher gerne als Vorfrucht im Gemüseanbau oder zusammen mit anderen Kleearten als Gründünger zur Bodenverbesserung genutzt.
Rotklee ist zwar nicht so häufig wie der Weißklee im Rasen, kann aber doch bei einem penibel aus reinen Wiesengräsern gepflegtem Zierrasen neben anderen Rasenunkräuter zum Ärgernis werden.
Und auch für den Rotklee im Rasen gilt, vorbeugen ist einfacher und effektiver als das Bekämpfen mit mechanischen Mitteln oder gar mit chemischen Herbiziden.
Zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen, um Rasenunkräuter zu vermeiden, zählen: