Der Gundermann kommt in weiten Teil Europas vor, fehlt jedoch auf vielen Inseln und in der Türkei. Bei uns in Deutschland ist er jedoch sehr häufig. Auch in Asien ist in den klimatisch gemäßigten Zonen im Westen und Norden bis China und Japan verbreitet. In Nordamerika und Neuseeland wurde er eingeschleppt.
Der Gundermann kommt in Mitteleuropa von 0 bis 1.250m ü. NN vor. Die Pflanze kommt vor allem auf feuchten Böden, die zugleich nährstoffreich und kalkhaltig sind, allerdings verträgt er auch saure Böden bis zu einem pH-Wert von normalerweise 5,5, n Extremfällen sogar hinunter bis zu einem pH von 4! Anderseits verträgt der Gundermann kein Salz im Boden.
In der Natur findet man den Gundermann auf feuchten Wiesen, in lichten Laubwäldern und in Auwälder, an Wald- und Gebüschrändern, aber auch in den Gärten und Parks vor allem im Halbschatten von Hecken und Mauern. Im Garten kommt der Gundermann vor allem auf häufig gemähten Rasenflächen vor.
Der Gundermann kommt in Mitteleuropa in zwei verschiedenen Formen vor, die seit einiger Zeit als getrennte Arten gelten und als Glechoma hederacea, den Echten Gundermann, und Glechoma hirsuta, den Haarigen Gundermann, beschreiben worden sind.
Der Gundermann gehört zur Familie der Lippenblütler. Er ist mehrjährig und hat einen dicht am Boden kriechenden Stängel, der bis zu 60cm lang sein kann und an den ersten Knoten auch Wurzeln bildet.
Die Laubblätter sind rundlich nierenförmig mit einer Breite von etwa 3cm und einem gekerbten Blattrand. Die Blattoberseite ist glänzend grün, die Unterseite dagegen glanzlos matt.
Die bläulich-violett gefärbten Lippenblüten erscheinen ja nach Standortbedingungen zwischen April und Juni. !0 oder mehr dieser Blüten bilden einen lockeren Blütenstand. Sei stehen dabei in den Blattachseln – Scheinquirlen gleich angeordnet. Die etwa 2cm lange Röhre der Blütenkrone wird von den Staubblättern und dem Griffel überragt. Auf der dreilappigen Unterlippe der Blüte sind kleine purpurfarbene punkte zu sehen. Der Mittellappen ist im Vergleich zu den beiden Seitenlappen sehr groß.
Der Gundermann enthält ätherische Öle und Bitterstoffe und wurde daher früher auch als Gewürz genutzt. Er ist jedoch für Pferde und andere Nutztiere, sowie Nagetiere giftig und wird deshalb in der land- und Weidewirtschaft bekämpft, zumal sein Wert als Futterpflanze fürs Weidevieh gering ist. Stattdessen nutzen den Gundermann viele Insekten , darunter die Raupen von mehr als 20 Schmetterlingsarten, als Futterpflanze.
Der Gundermann kann von Pilzen befallen werden, vor allem den Erregern des Echten und des Falschen Mehltaus und einem Rostpilz.
Der Gundermann wurde früher in Klostergräten als Heilpflanze gezogen.
Auch wenn das etwas mühsam und langwierig ist, den Gundermann sollte man mechanisch und nicht mit der chemische Keule eines Rundum-Herbizids bekämpfen. Er lässt sich relativ leicht jäten, indem man ihn mitsamt Wurzeln ausgräbt und ausreißt, nachdem man die langen, am Boden liegenden Stängel durchtrennt hat. Wichtig ist vor allem, dass die Wurzeln restlos entfernt werden, sonst treibt er immer wieder aus.