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Die Grundregel für die Bodenvorbereitung im Steingarten lautet: Zu schwere Lehmböden werden mit Sand oder Split leichter und durchlässiger gemacht, leichte, sandige Böden, in denen das Wasser zu schnell versickert und die Pflanzen wenig Halt finden, werden mit Lehm gebunden.

Stauden-Gärtnereien bieten in der Regel vor allem die relativ einfachen Wild- und Zuchtformen von Steingartenpflanzen an. Wer als Liebhaber eines möglichst vielseitig gestalteten Steingartens auch seltenere und anspruchsvollere Pflanzen pflegen will, sollte sich etwas mit den Standort- und Wachstumsbedingungen ihrer natürlichen Vorkommen beschäftigen, dann kann auch im Steingarten ihnen ein geeignetes Mikroklima und optimale Bodenverhältnisse bieten.

Etwas vereinfacht kann man zwischen kalkliebenden, kalktoleranten und kalkmeidenden Steingartenpflanzen unterscheiden (vgl. Tabellen im Beitrag Stauden für den Steilgarten Teil1 – 3). Wenn eine Gebirgspflanze beispielsweise in den Kalkalpen auf einem kalkhaltigen, basischen Boden wächst, dann kann sie entweder kalkliebend, d.h. auf einen kalkhaltigen Untergrund angewiesen sein, oder auch nur kalktolerant, d.h. der Kalkgehalt und pH-Wert des Bodens spielt keine entscheidende Rolle, sie könnten auch auf kalkfreiem Substrat wachsen. Kalkmeidende Pflanzen wird man dagegen im Regionen mit Urgestein, im Schiefergebirge oder in Moorböden finden.

Kalkliebende Pflanzen benötigen nicht nur einen basischen , kalkhaltigen Boden mit einem pH-Wert von etwa 7,5 bis 8, sondern darüber hinaus einen gut durchlässigen, aber wasserhaltenden Boden, der aber nicht zu Staunässe neigt. Hat man dagegen einen kalkfreien Gartenboden dann reichert man ihn mit Humus und Kalk, am besten Düngekalk an. Dazu mischt etwa 2 bis 3kg Kalk unter einen Kubikmeter Humus. Größere Kalkmengen schaden den Pflanzen oder werden von ihnen nicht genutzt.

Steingartenpflanzen, die aus einem Schiefergebirge mit neutralen, kalkfreien oder kalkarmen Schiefergebirgen stammen, sind in der Regel kalktolerant, d.h. sie vertragen auch einen kalkhaltigen Gartenboden. Für diese Pflanzen mischt man Sphagnum-haltigen Torf im Verhältnis 1:3 unter, bzw. nimmt dazu zum Schutz unserer letzten Hochmoore in Europa gepresste Kokosfaser, die im Volumenverhältnis 1:6 in Wasser gelöst wird. Diese Kokosfasern wirken ähnlich wie die Torffasern Wasser-speichernd, ohne dass es zu Staunässe kommt.

Kalkmeidende Steingartenpflanzen stammen in der Regel aus Regionen mit Urgestein. Wer einen kalkhaltigen Gartenboden hat, braucht dennoch nicht auf solche Pflanzen verzichten. Dazu richtet man ihn ein gesondertes Areal mit einem etwas überhöhten Beet ein, damit kein kalkhaltiges Wasser von den angrenzenden Flächen einsickern und Schaden anrichten kann. Man stellt eine kalkfreie Substratmischung aus ¼ Humus, ½ Torf und ¼ Quarzsand her und schichtet diese 30 bis 40cm hoch auf das Beet auf. Hat man einen stark lehm- oder gar tonhaltigen Untergrund, dann sollte man den Sandanteil erhöhen, damit Niederschlag- und Sickerwasser wirklich gut ablaufen kann.

Wer einen abwechslungsreichen Steingarten mit pflanzen unterschiedlicher Ansprüche pflegen will, der sollte sich am besten irgendwo im Garten an einem schattigen Platz ein kleines Depot mit geeigneten Ausgangsmaterialien für die jeweilige Substratmischung anlegen. Zu den wichtigsten Komponenten gehören:

Reifer Gartenkompost oder Komposterde – sollte mindestens 3 Jahre gereift sein, frei von Düngemitteln und Wurzelunkräutern.

Lauberde – sie ist für viele Pflanzen wachstumsfördernd, für Alpenveilchen sogar essentiell.

Kokosfasern, trocken zu Ballen gepresst – optimal als Torfersatz

Heide- und Moorerde – sie werden als Beimischung benötigt, wenn man bestimmte Heidepflanzen, Rhododendren, Seidelbast u.a. halten will.

Sand – um die Wasserdurchlässigkeit aufrecht zu erhalten, nimmt man dazu am besten einen scharfen Flusssand – für kalkmeidende Pflanzen und kalkfreie Flächen im Steingarten einen Quarzsand.