Nun ist wirklich die Winterruhe in den Garten eingekehrt. Eingelagertes Gemüse und eingemachtes oder eingefrorenes, leckeres Obst aus dem eigenen Garten kann dabei die Wartezeit angenehm verkürzen. Es bleibt genügend Zeit, sich über die Pläne fürs kommende Gartenjahr Gedanken zu machen. Ein über das letzte Jahr geführtes Garten-Tagebuch kann da besonders hilfreich sein, und wenn nicht, dann sollte man jetzt ein solches Gartentagebuch für das jetzt vor uns liegende Jahr anlegen.
Der Garten im Winterschlaf
Gehölze
Pappig nasser Schnee ist schwer und Äste und Zweige von Rosen, Bäumen und Sträuchern können unter der Last abbrechen. Und je dichter die Baumkronen oder das immergrüne Laubwerk sind, desto mehr Schnee kann sich ansammeln. Deshalb betroffene Stellen regelmäßig abfegen oder abschütteln! Der Schnee am Boden rund um die Baumscheibe muss aber unbedingt liegen bleiben. Er bildet einen guten Schutz für die Pflanzenwurzeln und dämpft die Wärmeabstrahlung des Bodens. Jetzt im Januar kann man das veredelte Gehölz auch gut auf Wildtriebe kontrollieren, die die von den Unterlagen manchmal wieder austrieben. Man legt Wildtriebe und schneidet sie dann möglichst tief an der Basis ab. Im Übrigen darf das Gehölz im Januar noch nicht geschnitten werden, der Winterschnitt beginnt erst im Februar!
Rasen
Hier sieht man Trittspuren auf dem verschneiten Rasen. Rasenbetreten ist im Winter tabu, denn dort könnten sich Kahlstellen bilden, die dann im Frühjahr wieder begrünt werden müssten!
Gartenteich
Wenn sich eine geschlossene Eisdecke auf dem Teich bildet …
Ist der Gartenteich endgültig zugefroren, dann sollte man ihn nicht betreten. Und Schlittschuhlaufen auf der eigenen Eisbahn ist absolut verboten! Das schreckt Goldfische, Frösche und andere Teichbewohner auf, die am Teichgrund bei stark reduziertem Stoffwechsel ihren Winterschlaf halten, und kann zu Schock und Kreislaufkollaps mit Todesfolge führen. Genauso sinnlos ist eine Teichbelüftung durch eine auch im Winter unter der Eisdecke betriebene Teichpumpe. Bekanntlich hat Wasser bei etwa 4 Grad Celsius seine größte Dichte, Eis ist leichter als Wasser, deshalb bildet sich die Eisschicht immer zuerst an der Wasseroberfläche. Mit der Teichbelüftung im Winter verwirbelt man die Temperaturschichtung im Wasser, eiskaltes Wasser dringt bis zum Teichgrund vor und die Fische können regelrecht erfrieren.
Gemüse
Einige Wintergemüse lassen sich an frostfreien Tagen auch im Januar noch erntet, so z. B. der Chinakohl – er verträgt Frost bis minus 5 Grad, unter Vliesbdeckung auch tiefere Temperaturen – oder der Winterportulak, Grünkohl, Rosenkohl und Lauch . Auch das eingelagerte Gemüse im Keller, in der Erdmiete oder wo auch immer Wintergemüse muss weiterhin in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, und zwar nicht nur auf Faulstellen, sondern auch auf Tierfraß, erste Anzeichen von Krankheiten und Schädlingsbefall (viele Schadinsekten lassen sich zusammen mit ihren Winterpflanzen ins Winterlager miteinquartieren, um dort ohne größere Populationsverluste zu überleben. Auch Kübelpflanzen sollten im Winterquartier regelmäßig aus gleichen Gründen kontrolliert werden.
Tiere
Eine solche unverputzte Trockenmauer bietet mit ihren vielen Lücken und breiten Fugen vielen Kleintieren ein optimales Refugium für ihre Winterruhe.