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Das Gänsefingerkraut ist ein höchst wertvolles, krampfstillendes Heilmittel, bei dem keine unangenehmen Nebenerscheinungen zu befürchten sind. In Vergessenheit geraten, hat es Pfarrer Kneipp wieder aus dem uralten Gedächtnis der Volksheilkunde zu neuer Bedeutung erweckt. Kneipp verwendete das Kraut bei leichteren wie auch bei schweren Krämpfen. Er wies besonders auf die gute Wirksamkeit bei Bauchkrämpfen von Säuglingen hin und schilderte einen Fall, bei dem er Starrkrampf mit einem heißen Milchaufguss des Krautes heilen konnte.

Gänsefingerkraut wirkt entkrampfend auf die glatte Muskulatur. Es ist ein krampflösendes Mittel insbesondere bei Magen und Darmkrämpfen, Krämpfen des Magenausgangs, besonders bei Säuglingen und auch bei Regelschmerzen. Da das Gänsefingerkraut ähnliche, wenn auch etwas schwächer zusammenziehende Wirkung wie die Blutwurz hat, wird es oft verwendet bei Durchfällen mit starken Krämpfen. Auch auf den Uterus wirkt das Kraut besonders intensiv.

Für einen Tee sammelt man das blühende Kraut im Mai. Bei Krämpfen in Verbindung mit Durchfall sammelt man im Herbst die Wurzeln des Gänsefingerkrauts. Kleingeschnitten und getrocknet mischt man sie zusammen mit den Blättern und Blüten des Krautes. Für die Zubereitung des Tees gibt man 3 Teelöffel der frischen oder getrockneten Pflanze auf eine Tasse kalte Milch. Man lässt es einmal kurz aufkochen und dann wird es heiß getrunken. Die Wirkung wird verstärkt, wenn man das gekochte Kraut auf die schmerzende Wunde legt.

Bei der Behandlung von schmerzhaften Regelblutungen hat es sich bewährt, in die heiße Gänsefingerkrautmilch noch etwas Safran und Zimt hinzu zugeben, denn beides sind zusätzliche krampflösende Heilmittel. Ein heißes Fußbad mit Beifuß und eventuell noch ein heißes Säckchen mit Heublumen, auf den Unterbauch oder ins Kreuz – das hilft ebenfalls. Als Tagesdosis werden drei Tassen der Gänsefingerkrautmilch empfohlen.

Muskelkrämpfe behandelt man mit Auflagen von Gänsefingerkraut, das man vorher entweder etwas zerstampft oder mit heißem Wasser überbrüht und dann auflegt. Anschließend einreiben mit Beifußtinktur oder Majoranöl.

Die zarten Blätter des Gänsefingerkrautes kann man mit anderen Wildgemüsearten mischen oder als Einzelgemüse verwenden. Die Blätter in Salzwasser kochen und mit Sojasauce und Gomasic ein schmackhaftes Gemüse zubereiten, oder einfach mit saurer Sahne servieren. Lecker ist auch ein Auflauf: Gänsefingerkraut und gekochten Buchweizen in einer Auflaufform schichten, mit geriebenen Käse bestreuen und mit Fenchelkraut, Dill und Petersilie würzen.