Im Winter den Garten „winterfest“ zu machen, bedeutet für viele: Jetzt hat die grüne Oase Sperrstunde bis zum Frühling. Das muss aber gar nicht sein, denn selbst in den Wintermonaten kann viel im Garten passieren. Der Fokus in diesem Beitrag liegt auf der Nutzung eines professionellen Hochbeets oder Gewächshauses – und zwar genau in der Zeit, in der es draußen frostig wird. Grundsätzlich unterschieden wird beim professionellen Gewächshaus in Kalt-Gewächshäuser, in denen es unter 12 Grad Celsius hat. In Warm-Gewächshäusern hat es im Schnitt 12 bis 18 Grad Celsius und in Tropen-Gewächshäusern hat es über 18 Grad Celsius.
1.) Ein Platz für mehrjährige Pflanzen
Wer einen Platz zum Überwintern mehrjähriger Pflanzen sucht, der wird im Hochbeet auf jeden Fall fündig. Stauden aus dem Blumengarten und sogar Kräuter aus dem Nutzgarten (Rosmarin, Salbei und Thymian) freuen sich über den Umzug ins Hochbeet zur Winterzeit. Dort platziert können sie sogar im Winter für frische Kräuter in der Küche sorgen. Wer erntet, muss jedoch bedenken: Nachwachsen wird im Winter nichts. Zudem eröffnet jeder Schnitt auch dem Frost den Weg in die Pflanze. Das kann mitunter zu Erfrierungen führen. Um Pflanzen im Hochbeet noch zusätzlich zu schützen, eignen sich Laub oder Tannenzweige, die zum Schutz der Pflanzen aufgelegt werden. Die künstliche Variante des Frostschutzes ist das Gartenvlies.
2.) Frisches (Winter-)Gemüse aus dem Hochbeet
Es gibt durchaus Gemüsesorten, die es gerne kalt mögen. Sie sind auch die richtigen Kandidaten, um im Hochbeet gedeihend darauf zu warten, die Versorgung mit frischem Gemüse auch in den Wintermonaten zu bewerkstelligen. Der Feldsalat ist der wohl bekannteste Vertreter dieser Art. Er braucht die Kälte, um seinen Geschmack zu verbessern, allerdings braucht er – wenn es kalt ist – auch sehr lange um zu gedeihen. Um ernten zu können, sollte der Feldsalat vorgezogen und dann erst eingesetzt werden. Auch der Endiviensalat kann mit Temperaturen bis minus fünf Grad gut umgehen. Allerdings muss er bereits Ende August gesät werden, um als Wintersalat fungieren zu können. Ähnlich wie der Feldsalat braucht auch der Grünkohl den Frost, um seinen Geschmack entfalten zu können. Und das heißt: Minus zehn Grad sind für das auch als Braunkohl bezeichnete Gemüse kein Problem. Auch Pastinaken, die bereits im Herbst reif werden, können erst im Winter frisch geerntet werden. Ihre dicken Wurzeln schützen sie vor Frost.
Im Kalt-Gewächshaus gedeihen Wirsing, Rosenkohl, Grünkohl, Porree, Spinat, Portulak, Brokkoli, Karotten, Kohlrabi, Zwiebeln und Currykraut. In einem Warm-Gewächshaus kann der Hobbygärtner indes alles anpflanzen, denn hier sorgt die Heizung dafür, dass es den Pflanzen nicht zu kalt wird. Wichtig beim Bepflanzen ist dabei zweierlei: Zum einen muss auf Winterarten des gewünschten Gemüses gesetzt werden. Zum anderen muss das Gewächshaus regelmäßig gut gelüftet werden – sonst herrscht Schimmelgefahr.
3.) Mini-Gewächshaus beheizen – mit einer einfachen Kerze!?
Es klingt etwas irreal, doch es funktioniert tatsächlich: In einem lichtdurchlässigen aber gleichzeitig gut geschlossenen Frühbeet lässt sich mit einfachen Mitteln eine Grundwärme schaffen, mit der die meisten Gemüsesorten des Winters gut klarkommen. Eine einfache Grabkerze (mit reichlich Luft nach oben) reiche aus, um bei drohendem Frost die Temperatur im dichten Frühbeet etwas anzuheben. Pro Quadratmeter sollte eine Kerze platziert werden, raten Experten. Dabei brennt eine Kerze an die 60 Stunden. Wer sein Mini-Gewächshaus mit diesen einfachen Mitteln erwärmt, kann dort Porree, Grünkohl, Kopfsalat, Pflücksalat, Steckrüben, Möhren und Rote Beete anpflanzen und den Genuss des selbst angebauten Gemüses weit in den Winter hineinretten.
4.) Im Winter wird das Gewächshaus zum Stauraum
Wer ein unbeheiztes Gewächshaus hat oder die Gartenpause über die Wintermonate genießen möchte, der wird das Gewächshaus im Garten vor allem alternativ nutzen. Wer eine alternative Nutzung wählt, setzt auf die günstigste Lösung, denn ohne im Winter der ureigenen Aufgabe zu dienen, müssen keine Kosten für Belichtung und Beheizung im Gewächshaus entstehen. Stattdessen kann das Gewächshaus als zusätzlicher Stauraum genutzt werden: Gartenmöbel, Gartendekoration, Grill, Fahrrad und andere Fahrzeuge, die vor allem der Nachwuchs in Massen hortet und damit die Garage vollstellt, sind im Gewächshaus prima untergebracht und schaffen Platz in der Garage für das, was eigentlich dort stehen soll: Das Auto. Wer das Gewächshaus nicht als Stauraum braucht, kann dort einen Winter-Freizeitraum einrichten – beispielsweise mit einer Tischtennisplatte, wenn das Gewächshaus groß genug ist. Wer seine Wäsche im Sommer im Garten trocknet, kann für diesen Zweck im Winter auch das Gewächshaus nutzen. Aber Achtung: Auch hier gilt, dass regelmäßiges Lüften das A und O ist, um Flecken an der frischen Wäsche zu verhindern.
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