Eine Kräuterspirale kann in vielen Varianten angelegt werden, je nachdem ob und welche Küchen- oder Heilkräuter angepflanzt werden sollen. Auch Form, Größe und das verwendete Baumaterial können an den Gartentyp angepasst werden. Hier wird daher nur eine allgemeine Beschreibung des Bauprinzips vorgestellt.
Als erstes steckt man die Grundfläche der Kräuterspirale ab (sie sollte einen Durchmesser von wenigstens 3m haben), dann hebt man die oberste Bodenschicht und lagert sie in der Nähe. Mit ihr werden später die einzelnen Segmente der Kräuterspirale wieder aufgefüllt. Ob die Kräuterspirale nun links oder rechts herum laufend gebaut wird, hat wahrscheinlich kaum Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen.
Für die feuchtigkeitsliebenden Kräuter wird an der tiefsten Stelle, also am unteren Ausgangspunkt der Spirale ein kleiner Folien- oder Fertigteich angelegt – normalerweise auf der sonnenbeschienenen Südseite der Spirale. Werden im Teich selbst auch Wasser- und Teichpflanzen wie die Brunnenkresse kultiviert, dann sollte er wenigstens 80cm tief sein, damit er auch in strengen Wintern nicht vollständig bis zum Grund zufriert. Friedet man den Teich mit Steinen ein, dann immer nur mit kalkfreiem Material (z.B. Granit oder Lavagestein), sonst hat man bald eine Algenblüte im Wasser.
Als Baumaterial nimmt man – wenn möglich – Natursteine. Sehr gut eigen sich auch Backsteine, denn solch flache Steine lassen sich besonders gut und stabil aufschichten. Bei Natursteinen kommt die flachere Seite immer nach unten. In der äußeren Spiralwindung kommt man mit einer Steinlage aus, bei Backsteinen schichtet man zwei aufeinander und zwar so, dass sie sich überlappen und damit einen stabileren Verbund bilden. Bei größeren und grob behauenen oder unebenen, ungleichmäßigen Natursteine muss man darauf achten, dass sie etwas nach innen – also zur Spiralmitte hin – geneigt werden, das verleiht dem Ganze eine zusätzliche Stabilität. Dann wird der entstandene Hohlraum mit Schotter oder anderem, gut wasserdurchlässigem Bodenmaterial aufgefüllt. In der zweiten Windung erhöht man die Trockenmauer um jeweils einen Naturstein bzw. 2 Backsteine. Eine normale Kräuterspirale sollte 2 ½ bis höchstens drei solcher Windungen haben, sonst wird sie instabil. Jede Runde wird verfüllt und schließlich wird als Deckschicht ein mehrere cm dickes Pflanzsubstrat aufgetragen, welches am besten für den jeweiligen Kräutertyp geeignet ist.
Rund um den Teich setzt man feuchtigkeitsliebende Pflanzen – in der Regel in ein leicht saures, kalkfreies Bodenmilieu. Wasserminze, Fieberklee, Brunnenkresse und Kalmus können von der Randzone bis auf die freie Wasserfläche wachsen. In etwas weiterem Abstand zum Teich setzt man Pfefferminze, andere Minzsorten und weitere Kräuter, die auf mäßig feuchtem Substrat wachsen. In der ersten Windung finden die typischen Küchenkräuter ihren optimalen Platz. Diese Pflanzen brauchen einen humusreichen und lockeren Mutterboden. Rund um den „Gipfel“ der Kräuterspirale setzt man typisch mediterrane Kräuter und Heilpflanzen. Hier sollte der Untergrund sandig-kiesig , nährstoffarm und trocken sein. In der Regel brauchen diese mediterranen Pflanzen ein kalkhaltiges Substrat.