Die ursprüngliche Verbreitung des Andorns reicht von Südeuropa und Nordafrika über Kleinasien bis Südrussland.
Längst ist der Andorn auch bei uns verwildert, genauso wie in Amerika und Mittelasien. Er besiedelt Trockenwiesen und Ruderal-Biotope mit Lehm- und Tonböden.
Der Andorn gehört zu den Lippenblütlern (Familie Labiaceae) und wird bis zu 50cm hoch. Er hat eine dünne, spindelförmige Wurzel und den für Lippenblütler typisch vierkantigen Pflanzenstängel. Der Pflanzenstängel ist innen hohl und außen behaart.
Die runzeligen, dunkelgrünen Laubblätter haben eine eiförmige Gestalt und sind am Blattrand leicht gezähnt. Die Blattoberfläche ist runzelig und glatt, während die jungen Blätter noch dicht behaart sind. Die weißlich-gelben Blüten sitzen an kurzen Stielen und bilden einen dichten Kranz als Blütenstand in den Achseln der Laubblätter.
Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis September. Im Spätherbst sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab.
Der Andorn braucht einen sonnigen Platz mit einem mageren, nur leicht mit Kompost angereicherten Boden. Der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte etwa 30cm betragen. Man setzt sie am besten in klein Tuffs. Bereits vorkultivierte Setzlinge bekommt man in Gärtnereien, die auf Heilpflanzen spezialisiert sind.
Der blühende Andorn kann das ganze Jahr über geerntet werden. Dabei lässt man die unteren, holzig-harten Stängelteile weg und schneidet nur die obere Stängelhälfte ab. Man bindet den Andorn zu kleinen Sträußen, die man kopfunter zum Trocknen aufhängt.
Der Andorn hat in der Küche keine Bedeutung.
Als Heilpflanze ist er jedoch seit langer Zeit bekannt. Mit dem Tee kann Hustenreiz gelindert und der Schleimauswurf bei Bronchialkatarrh gefördert werden. Er hilft aber auch bei Durchfall.
Äußerlich angewendet, lassen sich mit Andorntee auch Hautunreinheiten beseitigen.