Die Kleine Klette ist von Europa bis Kleinasien und dem Kaukasus verbreitet. In Marokko wurde sie vermutlich eingeschleppt, ebenso wie nach Nord- und Südamerika, auf die Azoren und in Australien und Neuseeland. Als invasives, neues Unkraut breitet sich diese Klette vor allem in den USA rasch aus.
Sie besiedelt vor allem Brach- und Ödland, Wegränder und sucht an Zäune Halt, um sich emporzuschieben, ist aber keine Kletterpflanze. Sie wächst vor allem auf stickstoffreichen Böden, sofern sie kalkfrei oder zumindest kalkarm sind. Auf Sandböden fehlt sie, ebenso wie in Regionen mit einem rauen Klima. Im österreichischen Vorarlberg kommt sie allerdings teilweise noch in Höhenlagen von bis 14.00m ü. NN vor.
Die Kleine Klette ist eine zweijährige , krautige Pflanze , die mehr als 150cm hoch wachsen kann. Sie hat eine dicke, bis zu 30cm lange Pfahlwurzel. Blätter und Stängel der Kleinen Klette sind grün gefärbt oder rötlich-purpurn überlaufen. Die verzweigten Stängel bleiben kahl oder sind mit wenigen, spinnenartigen Härchen besetzt.
Die Kleine Klette bildet im ersten Lebensjahr lediglich eine grundständige Blattrosette. Erst im zweiten Jahr wächst der Stängel empor und bildet wechselständig angeordnete Laubblätter. Die Grundblätter der Rosette können bis zu 60cm lang sein.
Die Laubblätter sind in Stiel und Spreite geteilt. Der bis zu 40cm lange Blattstiel ist hohl, in der oberen Hälfte mit einer gerillten Oberfläche. Die Stängelblätter sind eiförmig, teilweise mit herzförmigen Blattgrund. Nach oben werden die Stängelblätter zunehmend kleiner. Die Oberseite der Blattspreite ist dunkelgrün, die Unterseite mit wolligen Härchen besetzt.
Im zweiten Jahr werden auch die Blüten gebildet. Die Blütezeit fällt in die Monate Juni bis Oktober. Die kugel- bis körbchenförmigen Blütenstände haben einen Durchmesser von etwa 2cm. Die Blütenkörbe werden aus rosagefärbten Röhrenblüten gebildet. Die zwittrigen Blüten werden durch Schmetterlinge und Bienen bestäubt.
Die einsamigen Schließfrüchte haben einen Haarkranz. Diese Früchte reifen zwischen September und Oktober heran. Ein klettenartiger Fruchtstand setzt sich aus vielen glatten Einzelfrüchten und den hakenförmig gekrümmten Hüllspitzen zusammen. Sie bleiben beim Vorbeistreifen von Tieren im Fell hängen und werden von der Pflanze dabei abgerissen. Sei bleiben teilweise im Fell haften, besonders wenn dieses nass ist, teilweise werden die Früchte dabei herausgeschleudert. Zusätzlich können die Samen von Disteln und anderen körnerfressenden Singvögeln verbreitet werden.