Botanisch gesehen handelt es sich bei Festuca rubra um eine formenreiche, heterogene Sammelart, von der aber lediglich die beiden Unterarten Festuca rubra rubra und F. rubra comutata als Rasengräser in Frage kommen. Sie besiedeln in Europa vor allem Magerrasen und trockene Wiesen.
Wie der deutsche Name bereits nahelegt, handelt es sich bei Festuca rubra rubra um ein Ausläufer bildendes Süßgras – im Gegensatz zur Unterart Festuca rubra commutata, die einen Horst bildet. Vom Ausläufertreibenden Rotschwingel gibt es fein- bis schmalblättrige Zuchtsorten. Die Ausläufer sind relativ kurz; Blattbreite und Dichte der Grasnarbe gleichen denen des Horst-Rotschwingels F. rubra commututa.
Der Ausläufertreibende Rotschwingel ist anspruchslos, verträgt Trockenheit und kann sogar im Halbschatten verwendet werden. Er ist allerdings nur mäßig trittfest und geringfügig belastbar. Ausläufertreibende Rotschwingel sind besonders für Landschaftsrasen unter Extrembedingungen geeignet. Im Zierrasen (RSM 1) ist der Ausläufer-Rotschwingel genau wie die Schwester-Unterart commutata, die Horste bildet, mit 40%-Gewichtsanteil vertreten. Diese 80% am Saatgut sichern den beiden an und für sich konkurrenzschwachen Gräsern eine dominante Rolle und sorgen dafür, dass der Zierrasen rasch eine gut geschlossene Rasenfläche mit einer dichten Grasnarbe bildet. Rot-Schwingel geben dem Rasen Halt und Dichte, während eine der drei Agrostis-Arten mit den übrigen 20% an Gewichtsanteil im Saatgut vor allem für die Rasen-Farbe sorgen.