Dieses Weidelgras ist fast weltweit verbreitet und kommt in Europa, Nordwest-Afrika, Asien, Nord- und Südamerika sowie in Australien und Neuseeland vor; daher wirkt der Name Deutsches Weidelgras doch etwas anmaßend. Besser bekannt ist es unter dem Namen Englisches Rey- oder Weidelgras. Es gibt allerdings auch ein Italienisches Weidelgras Lolium multiflorum, welches fast ebenso weit verbreitet ist.
Lolium perenne findet man vor allem auf fetten Weiden, Ruderalplätzen und an Wegrändern auf ein häufig betretenem Rasen, sofern der Boden frisch bis feucht, nährstoffreich und lehmhaltig ist. Lolium perenne gilt als Charakterart des beweideten Grünlandes, denn es bildet dichte und vor allem trittfeste Rasenflächen. Daher wird es gerne zru Aussaat für Grünland als auch für robuste Rasenflächen (z. B. Spiel- und Sportrasen) geren verwendet. Es ist deshalb bereits im Saatgut zahlreicher Rasenmischungen enthalten. Als Kulturfolger ist es fast weltweit verschleppt und eingebürgert worden.
Das Deutsche Weidelgras gehört zu den Süßgräsern (Familie Poaceae). Neben Lolium perenne kommt in Mitteuropa das Italienische Raygras Lolium multiforlum, auch Vielblütiger Lolch, der lein-Lolch Lolium remotum und der Taumel-Lolch Lolium temuletum vor.
Das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne) wächst besonders rasch heran, neue Zuchtsorten bilden darüberhinaus auch eine dichte Grasnarbe. In Küstennähe bleibt es auch im Winter grün. Im Binnenland ist es zwar ausdauernd, aber etwas frostempfindlich.
Es bildet lockere Horste. Die Halme des Weidegrases sind glatt mit wenigen Knoten; sie stehen aufrecht, sind locker ausgebreitet oder bogenförmig aufsteigend. Unbeschnitten wird das Gras bis zu 70cm hoch. Die Blätter haben auf der Oberseite viele, längs verlaufende Riefen, während die Unterseite glatt ist. Die Blattspreite werden zwischen 2 und 4mm breit.
Die Blütezeit fällt je nach Region und Standortbedingungen in die Zeit zwischen Mai und August. Die Achse, an der die steif aufrechten Ährchen stehen, ist S-förmig geschlängelt. Die zusammengedrückten, bis zu 20mm langen Ährchen stehen wechselständig an der Achse, wobei ihre schmale Flanke immer der Achse zugewendet ist. Die Spelzen sind unbegrannt.
Das Deutsche Weidelgars bildet mit mit dem Wiesenschwingel Festuca pratensis einen natürlichen Bastard, x Festolium ascendens genannt. Solche Hybride zwischen zwei Gattungen sind sonst ausgesprochen selten. Der Lolchschwingel kommt vor allem auf Wiesen und Wegen mit einem lehmhaltigen Boden vor. Beim Lochschwingel sind im Gegensatz zum deutschen Weidelgras die beiden unteren Ährchen gestielt und stehen in schrägem Winkel zur Achse des Blütenstandes.
Das Deutsche Weidelgras ist strapazierfähig, trocken- und hitzebeständig. Es bliebt jedoch nur in Küstennähe immergrün. Da es außerdem etwas frostempfindlich ist, eignet es sich nicht Regionen mit einem rauhen Klima und langen, kalten Wintern.
Es wird in Spiel- und Sportrasen RSM 4 der Variante 3 und 4 (s. Tabelle) mit 25-, bzw. 30-Gewichtsprozent der Saatgutmischung verwendet. Im ersten Jahr nach der Ansaat kann es andere Grasarten leicht unterdrücken und zurückdrängen. Es verträgt allerdings nur wenige Schnitte im Laufe der Vegetationsperiode. Andererseits – je mehr das Weidelgras belastet wird, desto strapazierfähiger und trittfester wird es. Das Deutsche Weidelrgas wächst am besten auf einem schweren, nährstoff- und vor allem stickstoffreichem Boden.