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Europäischer Feuerdorn

Pyracantha coccinea

Auch bekannt als: Mittelmeer-Feuerdorn, Feuerdorn, Feuerstrauch

Der Europäische Feuerdorn als Strauch, Hecken- und Kletterpflanze

Der Europäische oder Mittelmeer-Feuerdorn ist als schnittfreundliches, immergrünes Gehölz besonders vielseitig einsetzbar: als einzelner Strauch, als schnittfeste Hecke oder als Spreizklimmer zur Begrünung einer Hauswand oder Mauer.

Heimat und Ursprung von Pyracnatha coccinea

Der Europäische oder Mittelmeer-Feuerdorn hat seien ursprüngliche Heimat im südeuropäischen Mittelmeerraum, in Kleinasien und im Kaukasus. Seit dem 17.Jahrhundert wird er auch in Mitteleuropa kultiviert.  Fossile Reste des Feuerdorns konnte aber bereits aus dem warmen Tertiär hier nachgewiesen werden.

Botanische Angaben zum Europäischen Feuerdorn

Verwandtschaft von Pyracantha coccinea

Der Europäische Feuerdorn gehört zu den immergrünen Sträuchern der Gattung Pyracanta in der Familie der Rosengewächse. Die Feuerdorne sind von Südeuropa bis Südostasien verbreitet. Sie sind eng mit den Zwergmispeln der Gattung Cotoneaster verwandt, haben aber im Gegensatz zu diesen Dornen.

Botanische Angaben zum Europäischen Feuerdorn

Der Europäische Feuerdorn ist ein immergrüner, 2 bis 3m, maximal bis zu 5m hoher Strauch. Er bildet weit ausladende und abstehende Äste mit kräftigen Dornen auf den Sprossen. Die jungen Triebe sind anfangs mit grauen Härchen besetzt.

Die Laubblätter sind elliptisch geformt mit einer keilförmigen Bsais und laufen mehr oder weniger spitz zu. Die Blattrand ist gesägt, die Unterseiet der Blattspreite ist kahl bis spärlich behaart. Die Blattspreite ist zwischen 2 und 4cm lang, der Blattstiel nur 0,2 bis 0,5cm lang.

Die weißen Blüten erscheinen in den Monaten Mai/ Juni. Sie bilden aufrecht stehende, dichte doldenförmige Rispen.

Als Früchte werden apfelförmige Früchte gebildet, die allerdings so klein wie Erbsen bleiben. Durch Carotinoide sind die Früchte – je nach Sorte – gelb, orange oder rot gefärbt. Sie reifen im September heran. Das Fruchtfleisch stellt eine willkommene Winternahrung für die Amseln dar, während die Samen von Grünfinken gefressen werden. Diese Samen sind zumindest für uns leicht giftig, da sie sogenannte cyanogene Glykoside enthalten, die Blausäure abspalten. Das Fruchtfleisch enthält diese giftigen Glykoside aber nicht. Die Laubblätter enthalten jedoch Rutin und Chlorogensäure.

Hybriden und Sorten des Europäischen Feuerdorns

In unseren Gärten sieht man meist nicht die Naturform des Feuerdorns, sondern hybriden und Sorten, die sich vor allem in der Färbung der Früchte voneinander unterscheiden:

Zuchtsorten mit roten Früchten

  • ‚Bad Zwischenahr‘
  • ‚Koralle‘
  • ‚Red Column‘

Zuchtsorten mit orangen Früchten

  • ‚Golden Charme‘ oder ‚Golden Charmer‘ – diese Sorte wird bis zu 3m hoch und ebenso breit. Sie ist etwas frostempfindlicher als andere Sorten.
  • ‚Mohave‘
  • ‚Orange Glow‘

Zuchtsorten mit gelben Früchten

  • ‚Golden Dome‘ – diese Sorte wird 3m hoch und 3m breit und ist völlig winterhart. Sie bekommt im September leuchtend gelbe Früchte.
  • ‚Soleil d’Or‘

Feuerdorn-Hybriden

  • Pyracantha x watereri – auch Waterer’s Orange genannt –  diese Hybride wird etwa 2 1/2 m hoch und ebenso breit. die Blüten sind weiß, die Früchte orangerot gefärbt. Der Strauch lässt sich durch halbreife Stecklinge vermehren, die in den Sommermonaten geschnitten werden.

 

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Der Feuerdorn sollte an einen möglichst sonnigen und geschützten Platz gepflanzt werden , z.B. vor eine Mauer mit Südexposition. Man pflanzt ihn bei milder Witterung im Herbst (Oktober) oder im zeitigen Frühjahr (März). Will man mit dem Feuerdorn Mauern oder Zäune begrünen, dann gibt man diesem Spreizklimmer ein stabiles Spalier oder leitet ihn an Spanndrähten empor. Soll mit den Sträuchern des Feuerdorns dagegen eine Hecke angelegt werden, dann wählt man einen regelmäßigen Pflanzabstand von 60cm.

Pflege

Zu Beginn der Vegetationsperiode im April wird die Wurzelscheibe des Feuerdorns mit reichlich reifem Gartenkompost, Torfmull oder gut verrottetem Stallmist gemulcht. Der Feuerdorn ist winterhart, ein Frostschutz deshalb nicht erforderlich.

Als freistehender Solitärstrauch muss der Feuerdorn nicht geschnitten werden. leidlich wenn Triebe zu dicht, zu dünn und schwach wachsen, schneidet man sie zurück.

Die Formschnitthecke des Feuerdorns wird im Mai/ Juni mit der Heckenschere zurecht gestutzt.

Zieht man ihn als Spalierstrauch dann kann man zu lang gewachsene Triebe im Frühjahr oder Sommer einkürzen oder herausschneiden.

Vermehrung

Die Hybriden und Zuchtsorten des Europäischen Feuerdorns vermehrt man vegetativ mit Hilfe von Wurzelsprossen. Die Naturform  kann auch generativ mit Hilfe der riefen Samen vermehrt werden, diese werden im Frühbeet ausgesät.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Wild der Europäische Feuerdorn von Feuerbrand befallen, dann verwelken und verdörren die Triebspitzen.  Feuerbrand muss den zuständigen Pflanzenschutzämtern gemeldet werden.

Bei Befall mit Schorf verfärben sich die Blätter und Beeren schwarz.

Die noch jungen Triebe des Feuerdorns können von Wollläusen befallen werden.

 

Verwendung in der Küche

Das Fruchtfleisch kann gekocht und zu Marmelade verarbeitet werden: Dabei muss man aber unbedingt darauf achten, dass das zuvor durch ein Sieb passierte Mus keine Kerne mit den giftigen Samen mehr enthält.

Bemerkungen und Hinweise

Auch der Chinesische Feuerdorn Pyracantha atalantioides wird gelegentlich in unseren Gärten kultiviert. Er wird mit durchschnittlich 5 bis 6m deutlich größer als der Europäische Feuerdorn. Außerdem ist er in Mitteleuropa nicht völlig winterhart, sondern frostempfindlich. Die Sorte ‚Aurea‘ hat kleine, gelbe Früchte.