Der Gingko-Baum stammt ursprünglich aus den Mischwäldern, die einst die Hügelketten entlang des Jangtsekiang bedeckten. In China wurde er zunächst vermutlich von buddhistischen Mönchen weiter verbreitet.
Der Gingko-Baum ist ein mächtiger Baum, der mehr als 1.000 Jahre alt und bis zu 40m hoch werden kann, bei einem Stammdurchmesser von bis zu 4m. Er hat ein pyramidenförmiges Profil mit relativ wenigen Ästen, die bei alten Exemplaren meist waagerecht, also in fast rechtem Winkel zum Stamm, wachsen. Gingko-Bäume sind nur sommergrün, sie verlieren also im Herbst ihre Blätter. Das Holz des Gingko-Baumes ist weich, leicht und völlig frei von Harzen. Die feine Textur ähnelt der der Nadelbäume. Stammesgeschichtlich steht der Gingkobaum zwischen den Laub- und Nadelbäumen. Das Holz wird für Schnitzereien genutzt oder verwendet in Form von Paneelen Verwendung. Ältere Bäume haben eine dunkelgraue, gefurchte Borke. Besonders auffallend ist die einzigartige Form der Gingko-Blätter. Sie gelten als Symbol für Ewiges eben und werden deshalb auch gerne in der Schmuckindustrie in vergoldeter oder versilberter Form verarbeitet. Die Laubblätter sind relativ breit und fächerförmig, können sich jedoch von Blatt zu Blatt unterscheiden. Kaum ein Blatt gleicht dem anderen. Die laubblätter an Kurztrieben und der Basis der Langtriebe sind zweilappig oder bleiben ungeteilt und haben eine Breite zwischen 4 und 8cm. An den Enden der langtriebe sitzen dagegen Blätter, die tiefer ausgebuchtet und in zwei und mehr Lappen geteilt sind. Ihre Blattspreite ist 6 bis 10cm breit, ihre Stiele zwischen 4 und 10cm lang. Die Blattnerven sind gegabelt, ein Merkmal, welches als stammesgeschichtlich sehr alt gilt. Junge Blätter sind zunächst leuchtend hellgrün, werden im Laufe des Sommers dunkler und nehmen im Herbst vor dem Laubfall eine gelbe Farbe an. Nur die Blätter, die verschiedene medizinisch wirksame Inhaltsstoffe enthalten, werden als Heilpflanzen genutzt. Gingkobäume blühen im März. Sie sind zweihäusig, d.h. es gibt weibliche und männliche Gingkobäume. Bäume mit Blüten beider Geschlechter kommen sehr selten auch vor. Die Blüten entwickeln sich in den Blattachseln der Kurztriebe. Die Geschlechtsreife tritt beim Gingkobaum frühestens mit 20 Jahren ein. Beim Kauf von jungen Gingko-Bäumchen weiß man also nie, ob man ein männliches oder ein weibliches Exemplar erwirbt. Die männlichen, 2 bis 3cm langen Blütenstände sehen den Weidenkätzchen ähnlich. Die weiblichen Blüten sind dagegen nur wenige mm groß. Je zwei Blüten sitzen an einem Stiel, der sich gabelförmig verzweigt. Bestäubt werden die weiblichen Blüten mit dem Wind. Die Blüten erscheinen noch vor dem Blattaustrieb uns fallen bereits im April wieder ab. Die befruchteten Blüten bilden eine Samenschale, die zunächst grün ist, sich im Herbst gelb verfärbt und dann schließlich die riefen Samen beim ersten Kälteeinbruch entlässt. Die reife Samenschale verbreitet einen unangenehmen, penetranten Geruch nach ranziger Butter. Drastisch ausgedrückt, ältere weibliche Gingko-Bäume können zeitweise richtig stinken. Ein echtes Problem, wenn man junge Gingkobäume als Alleebäume entlang von Straßen zur innerstädtischen Begrünung anpflanzt. Denn beim Erwerb der Jungbäume weiß man ja noch nicht, ob es sich um männliche oder weibliche Exemplare handelt. Die Samenschalen können starke Hautreizungen verursachen, also nicht mit bloßen Händen anfassen.
Gingko-Bäume gehen eine Symbiose mit Mykorrhiza-Pilzen ein. Das macht sie widerstandsfähig gegen Pflanzenkrankheiten und unempfindlich gegenüber Schadstoffen aus der Luft. Auch deshalb werden sie in den Städten gern in öffentlichen Grünanlagen und entlang von Straßen angepflanzt. Sie sind auch extrem frostresistent und vertragen Temperatur bis minus 30 Grad. Während der Vegetationsperiode sind sie relativ empfindlich gegenüber starkem Wind und extrem hohen Lufttemperaturen. Der Boden darf weder zu Staunässe neigen, noch darf er völlig austrocknen. Der pH-Wert spielt dagegen eine untergeordnete Rolle. Gingko wachsen sowohl auf alkalischem, kalkreichem als auch auf saurem, kalkfreiem Boden. Junge Gingko-Bäume tendieren dazu, mehrstämmig zu wachsen. Damit man ein ein-stämmiges Prachtexemplar bekommt, sollte man die doppelten, überzähligen Spitzen immer wieder aus dem Baum herausschneiden. Im Gartenfachhandel werden zwei Zuchtsorten angeboten: Gingko biloba FASTIGATA wächst eher säulenförmig. Die Sorte PENDULA hat dagegen herunterhängende Äste. Im Übrigen wachsen die weiblichen Gingko-Bäume eher in die Briete als die männlichen Vertreter.
Gingko finden sowohl als Zierbaum in Gärten und Parks als auch als Heilpflanze Verwendung.