Die Strand-Grasnelke ist vor allem in den Küstenregionen der nördlicher Hemisphäre, vor allem im Mittelmeerraum, aber auch in den Alpen und anderen Hochgebirgen verbreitet, wo sie steinige und sandige Böden – auch an extremen Standorten – besiedelt.
Die Unterart Armeria maritima maritima besiedelt die Salzwiesen und klippenreichen Küsten Europas, die Unterart Armeria maritima alpina dagegen die Mager- und Trockenwiesen und Felsfluren europäischer Hochgebirge der alpinen Stufe.
An ihren natürlichen Standorten in Mitteleuropa steht die Strand-Grasnelke unter Naturschutz. Der Gartenfachhandel bietet aber einige Zuchtsorten an, die auch besser als die Stammform an die Milieubedingungen im Garten angepasst sind.
Etwa 50 Grasnelken-Arten aus der Gattung Armeria sind aus verschiedenen Regionen vor allem der nördlichen Hemisphäre, aus Nordamerika, aus Europa, Westasien und Nordafrika, aber auch aus dem südlichen Südamerika bekannt. Grasnelken gehören zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae), sind also mit den eigentlichen Nelken der Gattung Dianthus und Lychnis nicht näher verwandt.
Neben der Zwerg-Grasnelke Armeria juniperifolia, Armeria alliacea, Armeria canescens und Armeria leucocephala wird vor allem die Strand-Grasnelke Armeria maritima mit etlichen Zuchtsorten im Garten kultiviert.
Die Grasnelken der Art Armeria maritima sind mehrjährige, buschförmig wachsende und immergrüne Stauden von bis zu 20cm Höhe und einer Breite von bis etwa 30cm. Das Laub von Armeria maritima ist gras-, bzw. beinahe nadelförmig spitz. Die Blüten sind in Köpfchen angeordnet – ähnlich wie bei der Zwerg-Grasnelke A. juniperifolia, sie haben aber deutlich längere Stiele. Die Blüten sind bei der Naturform rosa gefärbt, die Unterart alpina unterscheidet sich lediglich davon in der Blütenfarbe mit einem leuchtenden Karminrot. Beide Unterarten blühen im Zeitraum von Mai bis Juni.
Von Armeria maritima gibt es etwa 14 Unterarten mit unterschiedlichen regionaler Verbreitung und teilweise auch abweichenden Blütenfarben. Dazu zählen neben der Echten Strand-Grasnelke Armeria maritima maritima aus Europa und Grönland einige weitere europäische Unterarten wie die Sand-Grasnelke A. maritima elongata, die auch bei uns heimische Galmei-Grasnelke A. maritima halleri oder die Purpur-Grasnelke Aremria maritima purpurea, eine nur noch in Süddeutschland wild wachsende Unterart, deren frühere Bestände in der Schweiz und in Norditalien inzwischen wohl erloschen sind.
Der Gartenfachhandel bietet u.a. folgende Zuchtsorten an:
Im Bild die weiß blühende Sorte Armeria maritima ‚Alba‘
Der Gartenfachhandel bietet außerdem eine Armeria maritima splendens mit leuchtend rosa Blüten an. Dabei ist jedoch unklar, ob es sich tatsächlich um eine echte Unterart der Strand-Grasnelke oder lediglich eine Zuchtsorte (also Armeria maritima ‚Splendens‘) handelt.
Grasnelken brauchen einen möglichst sonnigen Standort, nehmen aber mit jedem Boden vorlieb, sofern er gut dräniert und durchlässig ist. Die Sorten der Strand-Gasnelken entwickeln sich jedoch am besten auf einem nährstoffarmen, sandig-steinigen Boden, der außerdem leicht sauer, also möglichst kalkfrei bis kalkarm, sein sollte. Die Alpen-Grasnelke A.maritima alpina wächst dagegen besser auf einem etwas feuchten, kies- und schottereichen Untergrund, z. B. am Rand eines Bachlaufs oder Gartenteiches. Für diese Unterart kommt daher auch ein Platz im feuchten Kiesbeet infrage.
Grasnelken kann man sowohl im Frühjahr als auch im Herbst pflanzen. Dabei sollte der Pflanzabstand zwischen den einzelnen Stauden wenigstens 25cm betragen. So bilden sie mit der Zeit einen durchgehenden Teppich, ohne ineinander zu wachsen. Verschiedenfarbig blühende Sorten grenzt man am besten mit einem Saum aus faustgroßen Kieselsteinen gegeneinander ab.
Grasnelken sollten eher zu trocken als zu feucht gehalten werden, das gilt vor allem für die Strandgasnelke A. maritima maritima und ihre Zuchtsorten, während die Alpen-Grasnelke A. maritima alpina auch auf leicht feuchten Böden wächst. Beide sind aber in den Wintermonaten empfindlich gegen regenreiche Perioden und sollten dann rechtzeitig mit einer transparenten Folie oder Glasscheibe abgedeckt werden.
Verwelkte Blüten sollten regelmäßig abgeschnitten werden, denn das fördert die Blühwilligkeit und verlängert unter Umständen die Blütezeit bis in den Spätsommer.
Mit Düngergaben sollte man eher sparsam umgehen. Als Anschub zu Beginn der Vegetationsperiode im Frühjahr reicht eine einmalige Düngung mit einem der für Blütenstauden geeigneten Volldünger.
Stehen Grasnelken auf zu feuchtem, staunassem Boden, so droht Wurzelfäule. Diese Wurzelfäule wird verursacht durch einen Pilz, der sich in den Wurzeln ansiedelt. Erste Anzeichen dieser Pilzkrankheit sind schlaff herabhängende, gelbliche Laubblätter, die Staude stellt ihr Wachstums ein und die Wurzeln werden matschig. Schließlich stirbt die betroffene Pflanze ab. Damit es nicht soweit kommt, schneidet man die Pflanzen bei den ersten Anzeichnen stark zurück und wechselt den Standort, d. h. man setzt sie an einen trocknen, gut wasserdurchlässigen Platz.
Strand-Gasnelken lassen sich sowohl durch Aussaat der Samen als auch durch Teilung der Stauden oder durch Stecklinge vegetativ vermehren. Legt man jedoch Wert auf sortenreine Nachkommen mit immer gleichbleibenden Blütenfarben dann sollte man auf die generative Vermehrung mit Aussaat verzichten und stattdessen die Stauden teilen.
Ältere Stauden beginnen nach einigen Jahren zu verkahlen; um dies zu vermeiden, sollte man die Stauden etwa alle 2 bis 3 Jahre teilen. Der beste Zeitraum für die Teilung ist das Frühjahr.
Grasnelken lassen sich aber auch durch Stecklinge vermehren. Dazu schneidet man im Sommer einige grundständige Stecklinge aus dem Pflanzenpolster und setzt sie in einen Anzuchtkasten mit Sand, in dem sie frostfrei – z.B. im Kalthaus – überwintern. Nach der Wurzelbildung können sie dann im Frühjahr ausgepflanzt werden.
Im Sommer kann man die erst halbreifen Samenstände schneiden, trocknen, und dann dunkel und frostfrei bis zur Freilandaussaat im April zwischenlagern.