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Trompetenblume oder Jasmintrompete

Campsis radicans

Auch bekannt als: Trompetenblume, Klettertrompete, Amerikanische Klettertrompete, Trompetenwinde, Trompetenwein

Es gibt 2 Arten von Trompetenblumen: Die Amerikanische Trompetenblume oder Jasmintrompete Campsis radicans und die Chinesische Klettertrompete Campsis grandiflora, die neben China auch in Japan verbreitet ist. Bei uns in Mitteleuropa wird neben der Jasmintrompete vor allem die Hybride Campsis x tagliabuana die Große Klettertrompete, die aus einer Kreuzung von Amerikanischer und Chinesischer Klettertrompete hervorgegangen ist, kultiviert. Mit ihrer Fülle an orange, gelb und scharlachrot gefärbten Blüten gehören sie zu den schönsten, mehrjährigen Kletterpflanzen.

Heimat und Ursprung von Campsis radicans

Die Heimat der Jasmintrompete liegt im Süden der USA. Dort findet man sie vor allem in Auen- und Mischwäldern. Die Jasmintrompete wurde bereits im 17. Jahrhundert in Europa als Kulturpflanze eingeführt.

Botanische Angaben zur Jasmintrompete

Die Trompetenblumen der Gattung Campsis gehören zur Familie der Bignonien- oder Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae). Die Jasmintrompete gehört zu den mehrjährigen Kletterpflanzen, die verholzen und auch bei uns winterhart sind. Sie wirft allerdings im Spätherbst ihr Laub ab, ist also nur sommergrün.

Zum Emporklettern bildet sie ähnlich wie unser einheimischer Efeu Haftwurzeln, mit deren Hilfe sich auch ohne künstliche Rank- und Kletterhilfen einen sicheren Halt findet. Die Jasmintrompete schmiegt sich dabei eng an den Untergrund und verankert sich mit Hilfe ihrer Haftwurzeln an kleinsten Rissen und Unebenheiten der Unterlage. Sie gehört also zur funktionellen Gruppe der Selbstklimmer unter den Kletterpflanzen.

Die intensiv hell- bis dunkelgrünen Laubblätter sind unpaarig gefiedert. Die jeweils 7 bis 11 Fiederblättchen haben einen gesägten Rand.

Die Blüten der Jasmintrompete

Die Blüten entwickeln sich an den Ende der einjährigen Triebe. Die Blüten bilden büschelförmige Blütenstände in Form sogenannter Trugdolden. Die Blütezeit fällt je nach den örtlichen Standortbedingungen in die Zeit zwischen Juli und September. Allerdings blüht die Jasmintrompete erst nach einigen Jahren zum ersten Mal. Die Kelchblätter der Blüte sind zu einer verhältnismäßig langen, glockenförmigen Röhre zusammengewachsen, während die Blütenkrone aus fünf, trichterförmig verwachsenen Blütenblättern besteht. Die Blüten sind zweigeschlechtlich mit jeweils vier Staubfäden und einem Fruchtknoten. Aus den befruchteten Blüten entwickelt sich jeweils eine Kapselfrucht, in der zahlreiche geflügelte Samen heranreifen.

Bei der Jasmintrompete ist die Blüten innen gelb gefärbt, außen jedoch leuchtend orange mit einem scharlachroten Saum. Die Hybride Campsis x taglabuana hat etwas größere Blüten, die außen rot und innen orange gefärbt sind. Von beiden gibt es außerdem einige Zuchtsorten. Die Jasmintrompete wird 5 bis maximal 10m hoch. Ihre Hybride bleibt mit einer Endhöhe von 4 bis 6m etwas kleiner.

Zuchtsorten

Sowohl von der Jasmintrompete als auch von ihrer Hybride, der großen Klettertrompete, gibt es einige Zuchtsorten, die sich vor allem in Blatt- und Blütenfarben von den jeweiligen Stammformen unterscheiden:

  • Campsis radicans ‚Flava‘ – wird 6 bis 8m hoch, hat hellgrüne Laubblätter und gelbe oder gelb-orange gefärbte Blüten.
  • Campsis radicans ‚Flamenco‘ – wird ebenfalls etwa 6 bis 8m hoch, hat aber dunkelgrüne Laubblätter und orange-rote Blüten.
  • Campsis radicans ‚Stromboli‘ – ist eine französische Neuzüchtung aus dem Jahre 2006. Die Blüten sind dunkelrot gefärbt, haben relativ kurze Blütenkelche und bilden mit ihren jeweils 12 bis 15 Blüten einen besonders dichten, großen Blüetnstand.
  • Campsis x tagliabuana ‚Madame Galen‘ – wird 4 bis 6m hoch und deutlich größere, schöne ornamentale Laubblätter. Die Blüten sind auf der Innenseite scharlachrot, außen aber orange gefärbt.

  • Campsis x tagliabuana ‚Indian Summer‘ – eine Züchtung aus Holland mit schmalen, langen Kelchröhren und leuchtend gelben Blüten, die innen im Blütenschlund in ein Flammenrot übergehen.

Anbau, Pflege und Vermehrung der Jasmintrompete im Garten

Die Jasmintrompete und ihre Hybride, die Große Klettertrompete, unterscheiden sich in der Kultivierung kaum voneinander. Die Klettertrompeten wachsen am besten an einer Hauswand, die nach Süden exponiert und windgeschützt ist. Notfalls kann man sie auch an ein freistehendes Klettergerüst oder an einen alten, abgestorbenen Baum setzen. Die Kletterpflanze braucht einen humus- und nährstoffreichen, gut durchlässigen, dränierten Boden.

Die Jasmintrompete pflanzen

Man pflanzt die Trompetenblumen am besten im Frühjahr bei mildem Wetter ein. Dazu setzt man sie in geringem Abstand schräg zur Kletterwand ein. Dann wird die Pflanze gründlich gewässert, damit sich Erde um die flachen Wurzeln gleichmäßig verteilt und keine Luftlöcher übrig bleiben. Anschließend werden die Triebe bis auf eine Restlänge von etwa 15cm über dem Boden zurückgeschnitten. Da sich nur an den Jungtrieben später neue Blüten bilden, um die Blütenbildung fürs darauffolgende Jahr zu fördern, die abgeblühten Triebe im Spätsommer zurückschneiden.

Standort und Bodenbeschaffenheit

Um der Kletterpflanze nach überstandenem Winter einen Wachstumsschub zu verpassen und den Blattaustrieb zu fördern, deckt man den Fuß der Jasmintrompete im späten Frühjahr mit einer  Schicht von gut verrottetem Stallmist oder reifem Gartenkompost ab. Weitere Dünger sind dann im Jahresverlauf nicht mehr erforderlich.

Lässt sich eine windexponierte Lage nicht vermeiden, dann sollte man die Klettertrompeten vorsichtshalber anbinden, damit sie nicht bei heftigen Windböen oder Sturm heruntergerissen werden. Dazu zieht man parallel zur Wand Spanndrähte, an die die längeren Triebe der Kletterpflanze angebunden werden.

Bei anhaltender Trockenheit kann es passieren, dass die Jasmintrompete ihre Knospen abstößt. Deshalb man zur Vorbeugung rechtzeitig und gründlich wässern. Und um die Bodenfeuchtigkeit anschließend zu erhalten, hilft eine Mulchschicht rund um die Basis der Kletterpflanze. Das Austrocknen lässt sich auch verhindern, wenn man die Wurzelscheibe mit einem Bodendecker, einem schattenspendenden Zwerggehölz oder einer kleineren Staude bepflanzt.

Die Jasmintrompete vermehren

Die Jasmintrompete ist winterhart, verliert im Herbst aber ihre Laubblätter. Sie kann vegetativ durch Absenker vermehrt werden. Dazu werden im Herbst oder Frühjahr einzelne, biegsame lange Triebe bis zum Boden abgesenkt und dort mit einer Stahlklammer fixiert.  Dort wo der Absenker den Boden berührt, werden sich Wurzeln bilden. Dann kann die Tochterpflanze abgetrennt werden. Die Schnittstelle behandelt man mit einem Wachstumspräparat. Auch Steckhölzer können zur Vermehrung genutzt werden. Da aber die Hybride und die  Zuchtsorten der hybride und der Jasmintrompete aber meist veredelt, also gepfropft sind, verlangt die vegetative Vermehrung viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl.  Bei einigen Formen handelt es sich um rechtlich geschützte Sorten, die nur vom Züchter weitervermehrt werden dürfen.

Schädlinge und Krankheitsbilder

Die Jasmintrompete ist etwas empfindlich für einen Befall von Blatt- und Schildläusen. Auch Echter Mehltau kann die Blätter überziehen, vor allem wenn die Pflanze zu feucht steht. Gelegentlich findet man auch Raupen und Schnecken an den Blättern. Wenn die Blätter verkümmern und schließlich während der Vegetationszeit abgeworfen werden, kann auch Staunässe im Boden die Ursache hierfür sein. Dann sollte man den Wurzelballen vorsichtig freilegen – die dicken, fleischigen Wurzeln brechen nämlich leicht ab – und unter die eigentliche Pflanzenerde eine Schicht Kies als Dränage anlegen.

Achtung: Die Trompetenblumen sehen mit ihren Blüten nicht nur einer Miniaturausgabe der Blüten von Engelstrompeten (Datura) ähnlich – die allerdings keine Kletterpflanzen sind – sie sind auch ebenfalls giftig, und zwar in allen Pflanzenteilen. Dazu reicht unter Umständen schon ein Hautkontakt mit der pflanze. Deshalb: Beim Umgang mit den Pflanzen immer Gartenhandschuhe tragen.

Verwendung

Die Jasmintrompete ist etwas wärmeempfindlicher als andere winterharte Kletterpflanzen. Deshalb kommt als Standort am besten eine warme und windgeschützte, nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzte Hauswand oder eine entsprechend hohe Mauer infrage. Denn dann kann das Mauerwerk tagsüber Wärme speichern, die dann während der Nacht an die Kletterpflanze zum Teil wieder abgegeben wird.