Die Madonnenlilie stammt aus dem östlichen Mittelmeerraum, wo sie lichtes Gebüsch, Wiesen und steinige Plätze besiedelt.
Die Wildform der Madonnenlilie hat linealisch-lanzettförmige Laubblätter, die wechselständig am Stängel angeordnet sind und dem Stängel mit der Blattspitze nach oben gerichtet anliegen. Die Blütezeit fällt in die Sommermonate Juni bis Juli. Die Blüten sind rein-weiß und intensiv duftend. Die Blüten der Madonnenlilie stehen waagerecht ab und bilden eine bis zu 20-blütige Traube.
Neben der Madonnenlilie Lilium candidum selbst gibt es mehrere Hybriden, u.a.:
Lilium x testaceum, die Nanking-Lilie, hervorgegangen aus einer Kreuzung von Lilium candidum mit Llilium chalcedonicum. Während die Blüten der Madonnenlilie weiß sind, blüht die Lilium testaceum gelb. Die Lilium X testaceum ist vermutlich aus einer natürlichen Kreuzung entstanden. Die Nanking-Lilie ist eine der ältesten Lilien-Hybriden.
Weitere Candidum-Hybriden sind gärtnerisch nicht von großer Bedeutung und werden daher auch kaum im Gartenfachhandel angeboten.
In die Gruppe der Madonnenlilien gehören außerdem zwei weitere europäische Arten: Lilium pyrenaicum aus Spanien und Südfrankreich, sowie Lilium monadelphum aus dem Kaukasus. Die Lilium Monadelphum hat gelbe Blüten mit hellen, rötlichen Punkten im Blüteninneren. Die Lilium Pyreanaicum hat grünlich gelbe Blüten, die in der Form denen des Türkenbundes ähneln.
Die Madonnenlilien brauchen einen Platz in der Sonne oder im Halbschatten. Sie kommen eigentlich mit jedem Gartenboden gut zurecht und stellen keine besonderen Ansprüche an die Zusammensetzung. Die Zwiebeln werden etwa 10 bis 12cm tief, aber nicht tiefer, in den Boden gepflanzt. Man sollte diese Lilien, wenn nötig, erst nach der Blüte verpflanzen. Madonnenlilien dürfen nicht im Frühjahr geteilt werden. Nicht alle Sorten bilden Samen.
Madonnenlilien werden vor allem in Staudenrabatten gepflanzt.