Die Melisse hat ihr ursprüngliches Verbreitungsgebiet in Vorderasien. Sie ist aber seit langer Zeit bereits im gesamten Mittelmeerraum verbreitet.
Benediktinermönche brachten die Melisse auch nach Mitteleuropa. Deshalb findet man sie bereits in den Klostergärten des Mittelalters. Die Melisse wächst bei in Deutschland jedoch nicht wild, sondern wird kultiviert.
Die Melisse gehört zur Familie der Lippenblütler (Labiaceae). Ein typisches Familienmerkmal sind die behaarten Stängel mit einem vierkantigen Querschnitt.
Die Melisse bildet einen weit verzweigten Wurzelstock und kurze Ausläufer am Boden. Die Stängel verzweigen sich und werden bis zu 1m hoch. Die gegenständigen, eiförmigen Laubblätter haben einen gezähnten Rand.
Die Blütezeit fällt in die Monate Juli/August. Die weißen Blüten sitzen in den Blattachseln. Seltener gibt es auch blass-rosa- bis blass-violette Blütenfarben.
Die Melissenpflanzen brauchen einen Platz in der Sonne, der warm und windgeschützt ist. Als Pflanzsubstrat empfiehlt sich ein humus- und nährstoffreicher, aber gut durchlässiger Boden. Die Pflanzen bleiben in der Regel mehrere Jahre am gleichen Standort und brauchen deshalb für eine optimale Nährstoffversorgung regelmäßige Kompostgaben.
Die Melisse kann man im April/Mai aussäen. In warmen Regionen sät man sie direkt ins Freiland, sonst erst einmal in einen Folientunnel oder ein Frühbeet.
Die auflaufenden Jungpflanzen werden auf einen Abstand von ca. 30cm vereinzelt. Man kann jedoch auch kleinere Stauden in auf Küchen- und Heilkräuter spezialisierte Gärtnereien bekommen. Meist sät sich die Melisse von selbst aus. Man kann sie aber auch durch Teilen des Wurzelstocks oder das Schneiden von Stecklingen vegetativ vermehren.
Die Melisse erfordert wenig Pflegeaufwand. Wichtig ist, das man beim Lockern des Bodens, beim Hacken und Unkrautjäten nicht die dicht unter der Oberfläche verlaufenden Wurzeln verletzt.
Im Winter bleiben die dicht am Boden stehenden Grundblätter erhalten. Alle anderen oberirdischen Pflanzenteile frieren oder sollten im Spätherbst zurückgeschnitten werden. Im Frühjahr treibt die Stauden wieder aus. In Regionen mit raueren Wintern braucht die Pflanze einen Winterschutz.
Die jungen, noch unverholzten Triebe mit den frischen, weichen Blättern können während der gesamten Vegetationsperiode geerntet und frisch oder getrocknet verwendet werden. Allerdings verflüchtigt sich beim Trocknen das Zitronenaroma. Ältere Blätter werden hart und bitter. Den höchsten Anteil an wertvollen Inhaltsstoffen, wie ätherischen Ölen haben die Blätter unmittelbar vor Blütebeginn.
In der Küche wird die Melisse zum Würzen von vielen Gerichten verwendet, zu denen auch Zitronen passen. Allerdings dürfen die Blätter nicht mitgekocht werden.
Ein Melissentee aus den frisch mit kochendem Wasser aufgebrühten Blättern wirkt nervenberuhigend und entspannend.