Der Quendel oder Feldthymian ist im Gegensatz zu dem aus dem Mittelmeerraum stammenden Echten Thymian Thymus vulgaris eine einheimische Pflanze. Er kommt sowohl in Mitteleuropa als auch südlich der Alpen vor. Er besiedelt sonnige, trockene Standorte an Berghängen oder in der Heide.
Schon in der Antike wurden die verschiedenen Thymianarten im Mittelmeerraum zu Heilzwecken genutzt. Bei den Germanen war der Quendel ihrer Göttin Frey geweiht. Im Mittelalter wurde „der Quendel zu allen innerlichen Schwachheiten gebrauchet“ (Zitat aus Marie-Luise Kreuters Buch Kräuter & Gewürze aus dem eigenen Garten“ 1979, BLV)
Der Quendel gehört, wie alle Thymianarten, zur Familie der Lippenblütler. Der buschige Halbstrauch wird kaum mehr als 10 bis 25cm hoch und hat einen gut verzweigten, flachen Wurzelstock, der nur mäßig verholzt. Die Pflanzenstängel breiten sich meist auf dem Boden liegend aus. Die gegenständigen, kleinen Blättchen sind länglich bis eiförmig.
Zwischen August und Oktober bilden sich die kugelförmigen Blütenstände, die sich aus zahlreichen rosa- bis purpurfarbenen Blüten zusammensetzen.
Der Quendel stellt die gleichen Ansprüche an Standortort und Boden, wie der Echte oder Gartenthymian Thymus vulgaris. Auch der Quendel braucht einen sonnigen, warmen Platz mit einem durchlässigen, mit etwas Sand gemischten Boden.
Vom Quendel schneidet man am besten zur Blütezeit kleine Zweige zum Trocknen ab.
In der Küche wird Quendel, ähnlich wie der Echte Thymian, zum Würzen genutzt.
Als Heilpflanze nutzt man ihn als Tee, der mit kochend heißem Wasser zubereitet wird. Er wirkt appetitanregend und hilft bei Magen- und Darmbeschwerden, aber auch als Hustentee.