Die Remontant-Rosen haben viele „Eltern“. An ihrer Entstehung sind viele bekannte Rosen beteiligt. So bilden sie eine Brücke zwischen Alten und Neuen Rosen. Im 19.Jahrhundert waren sie oft der Höhepunkt internationaler Rosenschauen.
Remontant-Rosen sind reich und lang blühend. Sie haben becher- bis schalenförmige, dicht gefüllte Blüten, die einen intensiven, angenehmen Duft verbreiten. Allerdings legten die Rosenzüchter lange Zeit ihr Augenmerk eher auf die Blütenfarbe und eine möglichst lange Blütenzeit, sodass bei vielen neueren Sorten der Duftaspekt vernachlässigt worden ist. Robustheit und Frosthärte fallen je nach Sorte recht unterschiedlich aus. Die meisten Sorten bilden etwas sperrige Sträucher, die eher einzeln gepflanzt werden sollten. Einige sind aber auch ausgezeichnete, kleine Kletterrosen.
Baronne Adolphe de Rothschild – eine aufrecht wachsende Remontant-Rose mit einer Endhöhe von nicht mehr als 120cm. Sie hat große, becher- bis schalenförmige Blüten, dicht gefüllt und rosafarben mit einem silbernen Schimmer. Diese Sorte zeichnet sich vor allem durch eine früh einsetzende und lang anhaltende Blütezeit aus.
Ferdinand Pichard – ein breit-buschig wachsender Strauch von 120 bis 200cm Höhe. Die großen, dichtgefüllten Blütenschalen haben über einer weißen Grundfärbung zahlreiche rosa du karminorte Flecken und Streifen, was den Blüten ein leicht marmoriertes Aussehen verleiht. Die Blüten stehen meist den Sommer hindurch im Büscheln und eignen sich bestens als Schnittblumen.
Frau Karl Druschki – für eine Rose ein etwas merkwürdig klingender Name, besser bekannt als Reine des Neiges – Schneekönigin. Die großen, leuchtend weißen Blüten haben außen einen rosa schimmer. Diese Sorte ist stark aufrecht wachsend mit einer Höhe zwischen 100 und 120cm. Sie hat kräftig bestachelte Triebe.
Mrs. John Laing – diese Remontant-Rose zeigt einen aufrechte Wuchs mit einer lockeren Strauchform von 100 bis 150cm Höhe. Die sehr großen, ballförmigen Blüten bilden dichte, kleine Büschel. Die Blütengrundfarbe ist ein helles Rosa mit silbernen und lilafarbigen Schattierungen. Die dicht gefüllten Blüten haben leicht gewellte Blütenblätter. Sie sind regenfest und verbreiten einen angenehmen Duft. Dies ist eine blühfreudige Sorte, die den ganzen Sommer hindurch immer wieder neue Blüten entfaltet. Sie ist relativ widerstandsfähig gegen Krankheiten.
Paul Neyron – bildet einen starken und in die Breite wachsenden Strauch von 100 bis 180cm Höhe. Die großen Blüten haben ein etwas blaustichiges Rosa, nach dieser Rosa Neyron-Rosa genannt. Die breiten Blütenblätter bilden zuerst einen fast kugelförmigen Blütenbecher und öffnen sich später zu einer Blütenschale. Die Blüten haben relativ lange Stiele und stehen in Gruppen dicht beieinander. Die Blüten verbreiten einen diskreten, angenehmen Duft.
Sachsengruß – eine 140 bis 160cm hohe Remontant-Rose, stark im Wuchs, locker verzweigt. Die dicht gefüllten, großen Blüten stehen einzeln oder in lockeren Büscheln und verbreiten einen angenehmen Duft. Die Blütenfarbe ist ein rosa überhauchter Weißton.
Ulrich Brunner Fils – diese Sorte wird maximal 2m hoch. Die großen Blüten sind locker gefüllt und bilden Blütenschalen, die in Gruppen zusammenstehen. Die Farbe ist ein kräftiges Kirschrot, wobei die Blütenblätter beim Abblühen zu Rosa verblassen. Auch diese Remontant-Sorte verbreitet einen intensiven Duft. Diese Remontant-Sorte blüht unermüdlich bis in den Spätherbst. Allerdings ist sie etwas empfindlich gegen Nässe.
Die Remontant-Rosen sind eher für kühlere Regionen mit reichlich Regen als für sommertrockene und heiße Gegenden geeignet. Allerdings kleben die Blütenblätter bei starkem Regen leicht zusammen. Aber die hier aufgeführte Sorte Paul Neyron und einige andere Sorten gedeihen auch in subtropischen Regionen wie Südkalifornien, Südafrika und im Südwesten Australiens. Andererseits sind einige Sorten auch extrem frosthart. In jedem Fall brauchen Remontant-Rosen einen sonnigen Platz mit einem humusreichen, gut durchlässigen Boden. Sie sollten in Einzelstellung gesetzt werden, als Gruppe gepflanzt würden sie sich gegenseitig im Wachstum behindern. Auch beim Zurückschneiden sollte man Zurückhaltung üben.