Der Rosen-Waldmeister hat sein natürliches Verbreitungsgebiet im Kaukasus und im Iran. Er besiedelt dort vor allem lichte Wälder und Gebüsche, Lichtungen und Flure.
Der Rosen-Waldmeister ist die einzige Art der Gattung Phuopsis aus der Familie der Rubiaceae (Rötegewächse), zu denen auch unser einheimischer Waldmeister gehört. Früher wurde der Rosen-Waldmeister als Crucianella stylosa bezeichnet, ein inzwischen ungültiges Synonym.
Der Rosen-Waldmeister ist eine mehrjährige, niederliegende bis aufsteigende Staude, mit einem langen, vierkantigen Stängel. Die Staude wird 15 bis 25cm hoch. Die langen, neiderliegenden Triebe des Rosen-Waldmeisters bilden mit der Zeit einen dichten, mattenförmigen Pflanzenteppich.
Die Laubblätter sind lanzettförmig, am Blattrand umgerollt. Jeweils sechs bis acht Laubblätter bilden einen Quirl. Jedes Blatt wird nur 1 bis 3cm lang.
Die Blütezeit fällt je nach den Standort- und Milieubedingungen in die Zeit zwischen Juni und August. Die rosa oder rötlich gefärbte Blüte hat eine dünne, fünf-zipfelige Röhre. Diese Blüten bilden eine endständige, köpfchenartige Blütenähre mit einem hüllblattähnlichen Hochblatt. Die Griffel ragen über die Kronröhre der Blüte hinaus, deswegen wird diese Waldmeister-Art auch Langgriffliger Rosenwaldmeister genannt.
Nach Niederschlägen und bei hoher Luftfeuchtigkeit beginnen Blüten- und Laubblätter zu duften – wobei dieser würzig-süßliche Geruch angeblich dem von Marihauna ähneln soll, auch wenn der Rosen-Waldmeister in keiner Weise mit dem Hanf verwandt ist. Stattdessen rührt dieser intensive Duft, von manchen als Gestank disqualifiziert, von dem vergleichsweise hohen Gehalt an Cumarin her. Obwohl der einheimische Duftende Waldmeister der Maibowle mit seinem deutlich niedrigeren Cumaringehalt ein völlig anderes Aroma verleiht.
Der Rosen-Waldmeister gedeiht am besten an einem halbschattigen Platz. Auch ein sonniger Standort ist möglich, vorausgesetzt der Boden bleibt immer feucht und trocknet nicht aus. Ansonsten ist diese Staude recht anspruchslos.
Man rechnet mit etwa 7 bis 9 Jungpflanzen des Rosen-Waldmeisters pro Quadratmeter – bei einem Pflanzabstand von 30 bis 35cm. Einmal gepflanzt, sollte man den Rosen-Waldmeister sich selbst überlassen, damit er mit der Zeit ein dichtes, teppichartiges Polster bilden. Denn einmal gesetzt, nimmt er einem das Umpflanzen übel.
Schneidet man den Rosen-Waldmeister nach der Blüte etwas zurück, dann kann man mit einer zweiten Blüte rechnen. Auch im Herbst solletn die Pflanzen zurückgeschnitten werden.
Man kann den Rosen-Waldmeister durch Stecklinge vegetativ vermehren oder die Samen im April aussäen.
Obwohl der Rosen-Waldmeister bereits seit Anfang des 19. Jahrhunderts auch in Mitteleuropa in Kultur ist, sieht man ihn noch recht selten. Dies ist bedauerlich, da er äußerst genügsam ist und einmal an der richtigen Stelle z. B. im Steingartenn, vor einer Trockenmauer oder unter lichtem Gehölz bald ein dichtes Polster mit einer Fülle rosa leuchtender Blüten bildet – vorausgesetzt man setzt den Rosen-Waldmeister nicht gerade der prallen Mittagssonne aus. .