Das Scharbockskraut ist vor allem im nördlichen und mittleren Europa, sowie in Nordafrika und Kleinasien verbreitet. In den Alpen kommt es bis in Höhenlagen von etwa 1.800m ü. NN vor.
Es bildet meist kleinere Bestände auf Feuchtwiesen, feuchten, lichten Laubwäldern, am Ufer von Gewässern und auch in Gebüschen. Es bildet in den Wäldern eine erste deckende Bodenschicht mit seinen grünen Blättern, bevor die Laubbäume im Frühjahr wieder austreiben.
Es gibt zwei verwandte Arten unseres Scharbockskrautes, die aber in ihrer Verbreitung auf Vorderasien, bzw. Vorderasien und Griechenland beschränkt sind.
Das mehrjährige Scharbockskraut wird nicht höher als 20cm; meist breitet es sich niederliegend dicht am Boden aus.
Die glänzenden Laubblätter sind herz- bis nierenförmig. Auch wenn man auf Grund der Blattform nicht vermuten würde: Das Scharbockkraut gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), ist allerdings mit den Hahnenfußarten der Gattung Ranunculus nicht näher verwandt.
Die Blütezeit reicht – je nach den örtlichen Milieubedingungen – von März bis Mai. Die goldgelben Blüten setzen sich aus 3, seltener 5 äußeren, kelchförmigen Hüllblättern und bis zu 12 blumenlattartigen Nektarblättern zusammen. Die mitteleuropäische Subspezies Ficaria verna verna vermehrt sich nahezu ausschließlich mit Hilfe seiner Bulbillen – weiße, kleine Brutknöllchen, die in den unteren Blattachseln gebildet werden.
Kurz nach der Blüte welken die Laubblätter und das Scharbockkraut zieht seien oberirdischen Pflanzenteile ein. Es bildet spindelförmige Wurzelknöllchen, die als unterirdisches Überdauerungsorgan dienen.
Vom Scharbockskraut sind 5 Unterarten bekannt. neben dem bereits erwähnten Ficaria verna verna kommt Ficaria verna calthifolia in Sdüosteuropa und im östlichen Mitteleuropa vor; Ficarai verna chrysocephala stammt aus dem östlichen Mittelmeergebiet, ist aber auf die Birtischen Inseln verschleppt worden und dort verwildert; Ficaria verna fertilis hat das westliche und südwestliche Europa als Verbreitungsgebiet und Ficaia verna ficariifromis kommt im zentralen und westlichen Mittelmeergebiet vor.
Das Scharbockkraut ist giftig, vor allem im Wurzelstock und in den Bulbillen. Es enthält Protoaaemonin und andere schleimhautreizende Substanzen, die zu akuten magen-Darmproblemen führen können.
Die jungen, als Salat genutzten Laubblätter des Scharbockkrautes können jedoch unbedenklich verzehrt werden – zumindest vor der Blütezeit enthalten sie nur wenig Protoanemonin. Sie haben einen herben, leicht scharfen Geschmack.
Früher wurden Scharbocksblätter auf längeren Seefahrten mitgeführt und gegessen, da sie viel Vitamin C enthalten und man so dem gefürchteten Skorbut vorbeugen konnte.
Auch wenn das Scharbockskraut von vielen Hobbygärtnern als lästiges Unkraut angesehen wird, wenn es sich unter einer Gehölzgruppe oder auf dem Schattenrasen ausbreitet, von anderen wird es dagegen als Bodendecker geschätzt. Neben der Naturform gibt es sogar eine ganze Reihe von Zuchtsorten, die eine abweichende Blütenfarbe in Orange oder Weiß oder gefüllte Blüten haben.
Eigentlich ist das Scharbockskraut ja ein schöner Frühjahrsblüher und Bodendecker. Und deshalb wird es auch unter Gehölzen, am schattigen Ufer eines Gartenteiches oder auf einer feuchten, schattigen Rasenfläche angepflanzt.
Doch mit Hilfe seiner Bulbillen, die sich am Ende der Blütezeit in den Blattachseln bilden und reif zu Boden fallen, kann es sich bald unkontrolliert auch an anderen Plätzen ausbreiten. Im Frühjahr zeihen die oberirdischen Pflanzenteile wieder ein, dann ist eine effektive Kontrolle oder gar Bekämpfung des Scharbockskrauts schwierig.
Ein oberflächliches Mähen hilft nicht viel, denn das Scharbockskraut stirbt ja ohnehin oberflächlich ab und überlebt bis zum Frühjahr des nächsten Jahres unterirdisch.
Etwas besser gelingt das Eindämmen des Scharbockskrautes zum Beispiel im Rasen, indem man die betroffenen Flächen kalkt. Denn Scharbockskraut siedelt sich vor allem auf einem feuchten, sauren Boden an.
Nur wenn man auch alle Wurzelknollen vollständig aus dem Boden entfernt, wird man das Scharbockskraut auf Dauer wieder los . Dazu gräbt man es am besten im zeitigen Frühjahr aus und sticht den Wurzelstock mit Hilfe eines Löwenzahnstechers aus.
Verständlicherweise darf man die ausgegrabenen Pflanzenteile nicht auf den Komposthaufen geben – dort würden sie bald wieder austrieben -, sondern man sollte sie in der Biotonne entsorgen.