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Scharlachrote Blutblume

Haemanthus coccineus

Der Name Blutblume oder wissenschaftlich Haemanthus rührt nicht  von der Farbe der Blüten her, sondern bezieht sich auf den roten Saft in ihrem dickfleichigen Blütenschaft. Darüber hinaus erstrahlt jedoch auch der Blütenstand der Scharlachroten Blutblume in intensivem Rot.

Heimat und Ursprung von Haemanthus coccineus

Wie alle Haemanthus-Arten so stammt auch die Scharlachrote Blutblume aus dem südlichen Afrika. Ihr Verbreitungsgebiet reicht vom Süden Namibias bis zur Nord-, West- und Ostkap-Provinz Südafrikas.  In der Westkap-Provinz gehört sie zur Fynbos-Flora.

Botanische Angaben zur Scharlachroten Blutblume

Verwandtschaft von Haemanthus coccineus

Die Scharlachrote Blutblume gehört zur Gattung Haemanthus in der Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Von den ca. 22 im südlichen Afrika vorkommenden Blutblumen-Arten werden neben der Scharlachroten Blutblume vor allem Haemanthus albiflorus (Elefantohr genannt), Haemanthus deformis und H. montanus als Kübel- und Gartenpflanzen kultiviert.

Botanische Angaben zur Scharlachroten Blutblume

Haemanthus coccineus wird 60cm, mit Blütenstand bis zu 90cm hoch. Die Scharlachrote Blutblume hat dunkelgrüne, bis zu 35cm lange Laubblätter, die stängellos und lediglich sommergrün sind. Die Blattspreiten sind glattrandig, aber deutlich gewellt.

Die Blütezeit fällt bei Kultur in Mitteleuropa in den Spätsommer (August bis September; die Aufnahme entstand Ende August). Die Blüten haben blutrote Deckblätter mit gelben, langen Staubgefäßen. Als Früchte entwickeln sich daraus weiße Beeren.

Anbau, Pflege und Vermehrung im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Blutblumen sollten als Kübelpflanzen in den ersten Jahren im Winterhalbjahr an einen lichten, hellen  Platz, aber ohne direkte Mittagssonne, gestellt werden. Blutblumen werden zum Überwintern in einen kühlen Raum bei Lufttemperaturen zwischen 12 und 15°C gebracht. Nur ältere Exemplare der Blutblumen sollten im Sommerhalbjahr im Freien gehalten werden.  In der Übergangszeit zwischen April und Juni können sie an einen warmen, geschützten Platz bei Lufttemperaturen um 20°C gesetzt werden. Zur Blütezeit im Hochsommer kommen sie dann an einen eher halbschattigen Standort.

Als Pflanzsubstrat hat sich ein Gemisch aus Humus, etwas reifem Gartenkompost und Hornspäne bewährt. Da Blutblumen empfindlich auf Staunässe reagieren, sollte das Pflanzgefäß ein Abzugsloch am Boden haben, darüber eine Dränageschicht aus kalkfreiem Feinkies, sowie ein Vlies als Abdeckung, damit die Blumenerde nicht mit dem Gießwasser in den Kies einsickert und damit die Dränageschicht verstopft.

Pflege

Während der Hauptvegetationsperiode muss regelmäßig mit möglichst weichem, kalkfreiem Wasser gegossen werden. Dabei muss man Staunässe unbedingt vermeiden, sonst faulen die Wurzeln der Pflanze. Zwischen jeden Gießtermin lässt man das Pflanzsubstrat deshalb oberflächlich antrocknen.

Im Herbst beginnen die Laubblätter sich gelb zu färben. Dann muss die Menge an Gießwasser deutlich reduzieren.

Im Frühjahr und Sommer gibt man alle 2 Wochen einen Flüssigdünger mit hohem Kaliumanteil ins Gießwasser.

Sobald die Zwiebel das Pflanzgefäß bis zum Rand ausfüllt, muss die Blutblume umgetopft werden. Allerdings sollte jeweils nur ein wenige cm größerer Topf zum Umtopfen gewählt werden.

Vermehrung

Blutblumen lassen sich sowohl mit Hilfe ihrer Brutzwiebeln als auch ihrer Blütensamen vermehren.

Die Brutzwiebeln kann man beim Umtopfen der Blutblume abnehmen. Die Brutzwiebeln müssen möglichst bald wieder in die Erde und sollten nicht lange zwischengelagert werden.  Die Brutzwiebeln werden dazu einzeln nur so tief eingepflanzt, dass sie zur Hälfte mit Erde bedeckt sind.  Das Substrat muss bis zum Austreiben gleichbleibend feucht gehalten werden.

Sobald sich die fleischigen Samenhüllen gelb färben, können sie abgeerntet werden. Auch die Samen sollte man möglichst umgehend aussäen, sonst keimen sie nicht mehr. Als Substrat eignet sich am besten sauberer, kalkfreier Sand. Sobald die Samen ausgesät sind, wird der Sand angefeuchtet und das Aussaatgefäß mit einer durchsichtigen Folie überspannt, um eine hohe Luftfeuchtigkeit zu erhalten. Die Samen brauchen außerdem eine hohe Temperatur, um zu keimen. Optimal ist ein Temperaturbereich zwischen 24 und 27°C. Sobald die Keimlinge erscheinen, wird die Folie entfernt. Wenn die Keimlinge aufschließen, werden sie  und einzeln weiter kultiviert.

Pflanzenkrankheiten und Schädlinge

Der Rote Brenner ist eine Pflanzenkrankheit, ausgelöst durch den Pilz Pseudopezicula tracheiphila, die bei Zwiebelgewächsen, besonders bei Amaryllisgewächsen, zu denen ja auch die Blutblumen gehören, auftritt und zu roten Flecken auf Blättern und Stängel führt. Schließlich werden die Flecken braun und es bilden sich die schwarzen Sporenlager des Pilzes. Als Folge stockt das Wachstum, die Blütenschäfte krümmen sich und beginnen zu faulen. Der Pilzbefall wird durch  hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt.

Ähnlich wie die fleischig-dicken, großen Blätter der Funkien gehören auch die Laubblätter der Blutblumen zur Leibspeise von Nachtschnecken. Sobald die Blutblumen ins Freie umquartiert werden, müssen sie durch geeignete Maßnahmen vor den gefräßigen Schnecken geschützt werden.

Spinnmilben-Befall tritt vor allem dann auf, wenn die Blutblumen als Indoorpflanzen zu trocken gehalten werden. Bei Freilandkultur im Sommer sind Spinnmilben eher selten an den Pflanzen zu finden. Auch Woll- und Schmierläuse können sich bei zu geringer Luftfeuchtigkeit an der Unterseite der Laubblätter festsetzen und das Pflanzengewebe schädigen.