Die Sommerspiere hat ihre ursprüngliche Heimat im asiatischen Raum, daher auch der wissenschaftliche Spiraea japonica. Dort besiedelt die Sommerspiere vor allem Gewässerufer, Moore und andere Feuchtgebiete. Die Sommerspiere gilt in Europa als invasive Art, die sich vor allem in Regionen mit einem feuchten, moderaten Klima ähnlich wie die aus Nordamerika stammende Douglas-Spiere Spiraea douglasii rasch ausbreitet. Dazu tragen vor allem ihre zahlreichen Samen bei, die lange keimfähig bleiben. In Europa werden im Gartenfachhandel neben der Stammform aber vor allem bis zu 30 verschiedene Zuchtsorten angeboten.
Die Sommerspiere gehört zu den Spiersträucher der Gattung Spiraea in der Unterfamilie Spiroidea der Rosengewächse (Familie Rosaceae). Von der zweiten, aus Japan stammenden und auch in Mitteleuropa gehaltenen Spierenart, der Nippon-Spiere Spiraea nipponica, auch Japanischer Spierstrauch genannt, unterscheidet sich die Naturform der Sommerspiere Sipraea japonica vor allem durch die Blütenfarbe: S.nipponica hat weiße, S.japonica rosa farbene Blüten.
Die Sommerspiere ist ein mittelgroßer, laubabwerfender Zierstrauch mit dunkel-grünen, lanzettfrömigen und an den Rändern tief gesägten Laubblättern. Beim Austrieb haben die Blätter zunächst eine rötliche Farbe. Vor dem Laubfall im Herbst nehmen die Blätter eine dunkel rötlich-braune Farbe an. Die schlanken Zweige haben eine rotbraune Rinde. Die Triebe verholzen rasch, bleiben aber auch dann noch schlank und biegsam – eine wichtige Voraussetzung für die Vemehrung mit Hifle sogenannter Absenker.
Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Oktober. Die Blütenfarbe der Naturform ist rosa. Häufiger als diese Naturform werden jedoch bei uns die zahlreiche Zuchstorten der Sommerspiere im Garten gepflegt.
Die beknanntesten Sorten der Sommerspiere, sortiert nach Blüten- oder Laubfarbe
Rosa gefärbte Blüten
Rote Blüten
Im Bild die Sorte Anthony Waterer, allerdings noch nicht voll aufgeblüht
Zweifarbige Blüten
Sommerspieren mit gelben Laubblättern
Im Bild ein kompakter Busch der Sorte Golden Princess, oft auch als Zwerg-Goldspiere bezeichnet
im Bild die Sorte Goldflame mit den für diese Sorte von Spiraea japonica typischen, roten Spitzen der Laubblätter
Die Sommerspiere ist sowohl in der Stammforn als auch in all ihren Zuhctsorten ein äußerst pflegeleichter und robuster Zierstrauch. Otpimal ist ein Standort in der Sonne, allerdings wachsen die Sommerspieren auch im Halbschatten; nur entwickeln sie dann meist nicht die gleiche Blütenfülle wie an einem voll-sonnigen Platz. Sommerspieren nehmen mit jedem Bodentyp vorlieb, nur durchlässig sollte er sein; denn Staunässe verträgt auch dieser Zierstrauch nicht. Besonders gut gedeihen die Sommerspieren auf einem nährstoffhaltigen, mittelschweren Boden aus einem Lehm-/Sand-Gemisch angereichert mit Gartenhumus.
Grundsätzlich können Sommerspieren das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden- vorausgesetzt natürlich, dass der Boden nicht gefroren ist. Allgemein pflanzt man solche Sträucher aber entweder im Herbst oder im Frühjahr. Sollen die Sommerspieren als Hecke gepflanzt werden, dann hängt der Pflanzabstand natürlich in starkem Maße von der künftigen Wuchshöhe der Sorte ab. Während für große Exemplare wie die Stammform der Sommerspiere eine Pflanze pro laufendem Meter reicht, rechnet man bei den kleinen Sorten wie Goldflame, Magic Carpet und Golden Princess mit 3 bis 4 Pflanzen pro Meter.
Vor dem Einpflanzen werden abgeknickte Triebe abgeschnitten, Wurzelspitzen etwas eingekürzt und dann kommt der Strauch für eine Stunde erst einmal in einen Bottich mit Wasser, damit er sich vollsaugen kann. Der Strauch wird dann so tief eingepflanzt, dass die Pflanzenbasis mit dem Bodenniveau abschließt. Das Pflanzloch wird mit Gartenhumus gefüllt, festgetreten und kräftig angegossen. Dann werden die Triebe um etwa ein Drittel gekürzt.
Auf einem gut vorbereiteten Gartenboden angepflanzt, brauchen die Sommerspieren im Laufe ihrer Vegetationsperiode keinen weiteren Dünger. Wichtiger ist das Gießen und Wässern während längerer Trockenperioden im Sommer. Sommerspieren sind winterhart, lediglich die Jungpflanzen und die im Herbst neu gepflanzten Sträucher sollte man im Spätherbst mit Mulch oder Falllaub rund um den Wurzelbereich als leichten Winterschutz abdecken.
Sommerspieren sind robust und weitgehend widerstandsfähig gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall. Unterhalb der Triebspitzen können sich jedoch besonders in den Frühjahrsmonaten Blattläuse sammeln. Man kann sie mechanisch, z.B. mit einem feuchten Schwamm abstreifen.
Sommerspieren sind zwar gut schnittverträglich, müssen aber nicht unbedingt regelmäßig geschnitten wird. Das hängt auch davon ab, ob man die Sommerspieren als streng formal oder frei wachsende Hecke oder auch als einzelne Soliträpflanze angepflanzt hat.
Und natürlich ist der Schnittbedarf auch in hohem Maße von der jeweiligen Sorte abhängig. Allgemein gilt, je kleiner die Sorte ist, desto kompakter und in geschlossener KuHalbkugel- oder Kugelform wächst – wie das Foto der Zwerg-Goldpsiere oben zeigt, und desto seltener müssen sie geschnitten werden.
Allgemein gilt aber, dass ein Rückschnitt im Herbst oder zu Frühjahrsbeginn die Blütenbildung im Sommer fördert. Da ältere Exemplare, besonders wenn sie als dichte Heckenpflanzen kultiviert werden, aber in Bodennnähe und im Inneren der Hecke, wo sie mit den Jahren zu wenig Licht bekommen, verkahlen, sollte man die Sträucher nach einigen Jahren auslichten oder stark zurückschneiden, je nachdem wie stark der Blattverlust in der Hecke ist. Auch vertrocknete und abgestorbene Triebe muss man natürlich regelmäßig abschneiden und entfernen. Generell gilt jedoch für alle frei wachsenden Hecken von Nutz- und Ziersträuchern ein Schnittverbot zwischen März und Oktober, um Singvögeln Schutz und den Heckenbrütern unter ihnen Nistmöglichkeiten zu bieten. Für kleinere, streng formal gehaltene Hecken gilt diese Einschränkung jedoch nicht.
Zuchtsorten von Sträuchern kann man bekanntlich sortenrein nur vegetativ vermehren. Die Naturform der Sommerspiere vermehrt sich aber auch über ihre vielen Samen und kann sich dadurch mit der Zeit auch im Garten unkontrolliert ausbreiten. Das lässt sich am einfachsten verhindern, indem man die Triebe mit den Blütenständen direkt nach dem Abblühen zurückschneidet, sodass die Samen nicht reifen können.
Sowohl die Stammform als auch die Sorten der Sommerspiere lassen sich am einfachsten mit Hilfe von Stecklingen vermehren. Dazu schneidet man rund 20 bis 30cm lange, bereits verholzte Triebstücke, entfernt die Triebspitze, schält im unteren Drittel des Stecklings die Ridne auf einer Seite ab und setzt den Steckling dann einige cm tief in normale, feucht gehaltene Erde.
Die Sommerspiere kann sowohl als einzelner Zierstrauch als auch in Form einer Hecke gpeflanzt werden. Niedrige Sorten wie Godlen princess eignen sich auch als Bodendecker, niedrige bis mittelhohe Randeinfassungen udn auch zur Grabbepflanzung. Je nach Form und Farben der jeweiligen Sorte können sie auch mit anderen, dazu passenden Ziersträuchern kombiniert werden.