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Sommer-Spiere

Spiraea japonica

Auch bekannt als: Japanische Spiere, Japanischer Spierstrauch, Japanische Strauchspiere

Die Sommerspiere - Stammform vieler beliebter Sorten

Die Sommerspiere ist die Stammform vieler ganz unterschiedlicher Zuchtsorten, die sich in Größe und Wuchsform, Farbe von Blätter und Blüten voneinander und auch von der Ausgangsform deutlich unterscheiden. Jedoch wird die Sommerspiere im Vergleich zu den aus ihr hervorgegangenen Sorten zu selten gepflegt, obwohl die Sommerspiere robust und einfach zu pflegen ist und auch in Form und Farbe ihrer doldenförmigen Blütenstände ohne Weiteres mit ihren "Töchtern" mithalten kann.

Heimat und Ursprung von Spiraea japonica

Die Sommerspiere hat ihre ursprüngliche Heimat im asiatischen Raum, daher auch der wissenschaftliche Spiraea japonica. Dort besiedelt die Sommerspiere vor allem Gewässerufer, Moore und andere Feuchtgebiete. Die Sommerspiere gilt in Europa als invasive Art, die sich vor allem in Regionen mit einem feuchten, moderaten Klima ähnlich wie die aus Nordamerika stammende Douglas-Spiere Spiraea douglasii rasch ausbreitet. Dazu tragen vor allem ihre zahlreichen Samen bei, die lange keimfähig bleiben.  In Europa werden im Gartenfachhandel neben der Stammform aber vor allem bis zu 30 verschiedene Zuchtsorten angeboten.

Botanische Angaben

Verwandtschaft der Sommerspiere

Die Sommerspiere gehört zu den Spiersträucher der Gattung Spiraea in der Unterfamilie Spiroidea der Rosengewächse (Familie Rosaceae). Von der zweiten, aus Japan stammenden und auch in Mitteleuropa gehaltenen Spierenart, der Nippon-Spiere Spiraea nipponica, auch Japanischer Spierstrauch genannt, unterscheidet sich die Naturform der Sommerspiere Sipraea japonica vor allem durch die Blütenfarbe: S.nipponica hat weiße, S.japonica rosa farbene Blüten.

Die Naturform der Sommerspiere

Die Sommerspiere ist ein mittelgroßer, laubabwerfender Zierstrauch mit dunkel-grünen, lanzettfrömigen und an den Rändern tief gesägten Laubblättern. Beim Austrieb haben die Blätter zunächst eine rötliche Farbe. Vor dem Laubfall im Herbst nehmen die Blätter eine dunkel rötlich-braune Farbe an. Die schlanken Zweige haben eine rotbraune Rinde. Die Triebe verholzen rasch, bleiben aber auch dann noch schlank und biegsam – eine wichtige Voraussetzung für die Vemehrung mit Hifle sogenannter Absenker.

Die Blütezeit fällt in die Monate Mai bis Oktober. Die Blütenfarbe der Naturform ist rosa. Häufiger als diese Naturform werden jedoch bei uns die zahlreiche Zuchstorten der Sommerspiere im Garten gepflegt.

Zuchtsorten der Sommerspiere

Die beknanntesten Sorten der Sommerspiere, sortiert nach Blüten- oder Laubfarbe

Rosa gefärbte Blüten

  • Alpina‚ – helle rosa Blüten, flacher, kompakter Wuchs
  • Forebelii‚ – Heckenspiere genannt, helle rosa Blüten, bis zu 150cm hoch
  • ‚Little Princess‘ – eine Zwergspiere von 40 bis 50cm Höhe
  • ‚Neon Flash‘ dunkel rosa Blüte, bsi 100cm hoch

Rote Blüten

  • Anthony Waterer‚ – auch Rote Sommerspiere genannt. Diese Sorte wird 80 bis 100cm hoch und ebenso breit; sie ist  eine der am häufigsten gepflanzten Spieren-Sorten. Diese Sorte wurde früher als Spiraea bumalda Rote Spiere bezeichnet; unter diesem veralteten Namen wird sie zum Teil immer noch von  Gärtnereien angeboten. Die Laubblätter sind relativ klein  ei- bis lanzettförmig und haben einen doppelt gesägten Rand.  Die Blätter sind im Austrieb rötlich und nehmen später eine dunkelgrüne Farbe an. Es gibt auch Exemplare mit Blättern, die rosa und weiß panaschiert sind (ähnlich wie wir es von einigen Spindelsträuchern, Euonymus-Sorten, kennen). Die Blütezeit reicht von Juli bis September. Die winzig kleinen Blüten haben eine intensiv-karminrosa Farbe und bilden dichte, doldenförmige Blütenrispen.

Im Bild die Sorte Anthony Waterer, allerdings noch nicht voll aufgeblüht

  • Sapho‚ – dunkel-rote Blüte, eine Sonderform von Anthony Waterer
  • Superstar‚ – auch Denistar genannt, Blüte mit intensivem Rotton, bis 150cm hoch

Zweifarbige Blüten

  • Genpei‚ – rispenförmiger Blütenstand mit zweifarbigen Blüten in Rosa und Weiß, bis 75cm hoch
  • Shirobana‚ – Harlekin-Spiere genannt, mehrfarbige Blüten in verschiedenen Zusammenstellungen aus Weiß, Rosa bis Blaurot, ziwschen 60 und 120cm hoch.

Sommerspieren mit gelben Laubblättern

  • ‚Firelight‘ – eine Goldspiere die nur 20 bis 50cm hoch und ebenso breit wird. Sie ist im Blattaustrieb rötlich-gelb; später nehmen die Blätter einen goldgelben Farbton an. Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis August.  Die Blüten sind rot-violett gefärbt.  Die Sorte Firelight eignet sich für Einzelstellung, aber auch als Randbepflanzung von Rabatten oder als kleine, reich blühende Hecke.
  • Golden Princess‘ – auch Zwerg-Goldspiere genannt. Dieser Zwergstrauch wird nicht mehr als 40cm hoch und eignet sich gut als Bodendecker für ansonsten freibleibende Flächen, aber auch zur Sicherung flach ansteigender Hänge und Böschungen.Während der gesamten Vegetationsperiode hat Golden Princess ein goldgelb gefärbtes Laub. Die Blütezeit reicht von Juni bis Deptember, manchmal sogar darüber hinaus bis zu den ersten Herbstfrösten. Die kleinen Blüten sind rosa farben und bilden flachen, doldenförmige Blütentrauben.

Im Bild ein kompakter Busch der Sorte Golden Princess, oft auch als Zwerg-Goldspiere bezeichnet

  • Goldflame‚ – hell-gelbes Laub mit Spitzen, die in der Sonne rötlich überlaufen sind (wie in dem Foto unten deutlich zu sehen ist) , rosa Blüten in schirmförmigen Rispen, bis 100cm hoch und 140cm breit, als Heckenpflanze gut geeignet. Im Austrieb ist das Laub rötlich, nimmt dann einen gelbgrünen Farbton an mit rötlich überlaufenen Spitzen (das Foto unten entstand im späten Frühjahr) und wird schließlich im Laufe der Sommermonate völlig gelb. Die lanzettförmigen Blätter haben einen gesägten Rand und werden etwa 6cm lang. Die Blütezeit fällt in die Monate Juli bis September. Diese Sorte wurde früher als Spiraea x Bumalda Goldflame bezeichnet; unter dieser veralteten Bezeichnung wird sie zum Teil immer noch in den Angeboten der Gärtnereien geführt.

im Bild die Sorte Goldflame mit den für diese Sorte von Spiraea japonica typischen, roten Spitzen der Laubblätter

  • Magic Carpet‚ – goldgelb gefärbte Laubblätter, rosa Blüten, bis 50cm hoch

Kultur der Sommerspiere im Garten

Standort und Bodenverhältnisse

Die Sommerspiere ist sowohl  in der Stammforn als auch in all ihren Zuhctsorten ein äußerst pflegeleichter und robuster Zierstrauch. Otpimal ist ein Standort in der Sonne, allerdings wachsen die Sommerspieren auch im Halbschatten; nur entwickeln sie dann meist nicht die gleiche Blütenfülle wie an einem voll-sonnigen Platz. Sommerspieren nehmen mit jedem Bodentyp vorlieb, nur durchlässig sollte er sein; denn Staunässe verträgt auch dieser Zierstrauch nicht. Besonders gut gedeihen die Sommerspieren auf einem nährstoffhaltigen, mittelschweren Boden aus einem Lehm-/Sand-Gemisch angereichert mit Gartenhumus.

Grundsätzlich können Sommerspieren das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden- vorausgesetzt natürlich, dass der Boden nicht gefroren ist. Allgemein pflanzt man solche Sträucher aber entweder im Herbst oder im Frühjahr. Sollen die Sommerspieren als Hecke gepflanzt werden, dann hängt der Pflanzabstand natürlich in starkem Maße von der künftigen Wuchshöhe der Sorte ab. Während für große Exemplare wie die Stammform der Sommerspiere eine Pflanze pro laufendem Meter reicht, rechnet man bei den kleinen Sorten wie Goldflame, Magic Carpet und Golden Princess mit 3 bis 4 Pflanzen pro Meter.

Vor dem Einpflanzen werden abgeknickte Triebe abgeschnitten, Wurzelspitzen etwas eingekürzt und dann kommt der Strauch für eine Stunde erst einmal in einen Bottich mit Wasser, damit er sich vollsaugen kann. Der Strauch wird dann so tief eingepflanzt, dass die Pflanzenbasis mit dem Bodenniveau abschließt. Das Pflanzloch wird mit Gartenhumus gefüllt, festgetreten und kräftig angegossen. Dann werden die Triebe um etwa ein Drittel gekürzt.

Pflege und Schnitt

Auf einem gut vorbereiteten Gartenboden angepflanzt, brauchen die Sommerspieren im Laufe ihrer Vegetationsperiode keinen weiteren Dünger. Wichtiger ist das Gießen und  Wässern während längerer Trockenperioden im Sommer. Sommerspieren sind winterhart, lediglich die Jungpflanzen und die im Herbst neu gepflanzten Sträucher sollte man im Spätherbst mit Mulch oder Falllaub rund um den Wurzelbereich als leichten Winterschutz abdecken.

Sommerspieren sind robust und weitgehend widerstandsfähig gegen Pflanzenkrankheiten und Schädlingsbefall. Unterhalb der Triebspitzen können sich jedoch besonders in den Frühjahrsmonaten Blattläuse sammeln. Man kann sie mechanisch, z.B. mit einem feuchten Schwamm abstreifen.

Sommerspieren sind zwar gut schnittverträglich, müssen aber nicht unbedingt regelmäßig geschnitten wird. Das hängt auch davon ab, ob man die Sommerspieren als streng formal oder frei wachsende Hecke oder auch als einzelne Soliträpflanze angepflanzt hat.

Und natürlich ist der Schnittbedarf auch in hohem Maße von der jeweiligen Sorte abhängig. Allgemein gilt, je kleiner die Sorte ist, desto kompakter und in geschlossener KuHalbkugel- oder Kugelform wächst – wie das Foto der Zwerg-Goldpsiere oben zeigt, und desto seltener müssen sie geschnitten werden.

Allgemein gilt aber, dass ein Rückschnitt im Herbst oder zu Frühjahrsbeginn die Blütenbildung im Sommer fördert. Da ältere Exemplare, besonders wenn sie als dichte Heckenpflanzen kultiviert werden, aber in Bodennnähe und im Inneren der Hecke, wo sie mit den Jahren zu wenig Licht bekommen, verkahlen, sollte man die Sträucher nach einigen Jahren auslichten oder stark zurückschneiden, je nachdem  wie stark der Blattverlust in der Hecke ist. Auch vertrocknete und abgestorbene Triebe muss man natürlich regelmäßig abschneiden und entfernen. Generell gilt jedoch für alle frei wachsenden Hecken von Nutz- und Ziersträuchern ein Schnittverbot zwischen März  und Oktober, um Singvögeln Schutz und den Heckenbrütern unter ihnen Nistmöglichkeiten zu bieten. Für kleinere, streng formal gehaltene Hecken gilt diese Einschränkung jedoch nicht.

Vermehrung

Zuchtsorten von Sträuchern kann man bekanntlich  sortenrein nur vegetativ vermehren. Die Naturform der Sommerspiere vermehrt sich aber auch über ihre vielen Samen und kann sich dadurch mit der Zeit auch im Garten unkontrolliert ausbreiten. Das lässt sich am einfachsten verhindern, indem man die Triebe mit den Blütenständen direkt nach dem Abblühen zurückschneidet, sodass die Samen nicht reifen können.

Sowohl die Stammform als auch die Sorten der Sommerspiere lassen sich am einfachsten mit Hilfe von Stecklingen vermehren.  Dazu schneidet man rund 20 bis 30cm lange, bereits verholzte Triebstücke, entfernt die Triebspitze, schält im unteren Drittel des Stecklings die Ridne auf einer Seite ab und setzt den Steckling dann einige cm tief in normale, feucht gehaltene Erde.

Verwendung

Die Sommerspiere kann sowohl als einzelner Zierstrauch als auch in Form einer Hecke gpeflanzt werden. Niedrige Sorten wie Godlen princess eignen sich auch als Bodendecker, niedrige bis mittelhohe Randeinfassungen udn auch zur Grabbepflanzung. Je nach Form und Farben der jeweiligen Sorte können sie auch mit anderen, dazu passenden  Ziersträuchern kombiniert werden.