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Zuckerhutfichte

Picea glauca var. albertiana 'Conica'

Die Zuckerhutfichte gehört dank ihrer streng pyramidenförmigen Gestalt inzwischen zu den beliebtesten Zierpflanzen unter den Koniferen.  Da sie wesentlich kleiner bleibt als ihre Stammform, die Weißfichte Picea glauca, eignet sie sich auch für einen Platz in einem kleinen Garten.

Heimat und Ursprung von Picea glauca

Stammform der Zuckerhutfichte ist die Weiß- oder Schimmelfichte Picea glauca, die im nordöstlichen Teil Nordamerikas ihre Heimat hat. Mit einer Wuchshöhe von 50m und mehr ist sie natürlich viel zu groß für den Hobbygarten. Auch in den öffentlichen Gärten und Parks ist sie in Europa nur ganz selten zu sehen. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde jedoch am Lake Laggan in Kanada eine wesentlich kleinere Form entdeckt. Offensichtlich handelte es sich dabei also um eine natürliche Mutante. Und daraus wurde dann vermutlich die Zuckerhutfichte mit ihrer unverwechselbaren, streng konisch-spitz zulaufenden Gestalt herausgezüchtet und durch Pfropfung veredelt.

Botanische Angaben zur Zuckerhutfichte

Während die Weiß- oder Schimmelfichte Picea glauca als Stammform mit 50m Wuchshöhe extrem groß wird, bleibt die Zuckerhutfichte mit 2 bis 3m, maximal 5m Höhe bei einer Breite von 1 bis 2m wesentlich kleiner. Das Foto zeigt ein älteres und besonders regelmäßig geformtes, prachtvolles Exemplar einer Zuckerhutfichte, welches fast ausgewachsen ist. Denn trotz ihrer geringen Höhe wächst die Zuckerhutfichte nur sehr langsam heran. Der jährliche Zuwachs beträgt nämlich nur 2 bis 10cm. Das im Bild vorgestellte Exemplar muss also bereits mehr als 20 Jahre alt sein.

Die Zuckerhutfichte bildet von der Basis an eine dichte, feste und streng konisch zulaufende Krone, unter der der Stamm fast ganz verschwindet. Mit einer Wuchsbreite von 1 bis 2m – gemessen an der Basis – hat sie sie ein besonders ausgewogenes, harmonisch wirkendes Größenverhältnis von Höhe zu Breite. Die nadelförmigen Blätter sind relativ kurz, aber starr geformt und haben eine leuchtend grüne bis blau-grüne Färbung. Die Nadelfarbe variiert offensichtlich mit der Intensität der UV-Strahlung.

Kultur der Zuckerhutfichte im Garten

Der Standort und Boden

Die Zuckerhutfichte braucht einen etwas kühlen und feuchten Platz – egal ob in der Sonne oder eher im Halbschatten. Der Bodengrund sollte leicht bis mittelschwer (also am besten ein Lehm-/Sand-Gemisch) und vor allem gut durchlässig, aber stets frisch bis mäßig feucht sein.  Sie gedeiht sowohl auf kalkfreiem und kalkarmem wie auch auf kalkreichem Boden. Bei anhaltender Trockenheit muss gründlich gewässert werden.

Die Zuckerhutfichte schneiden

Die Zuckerhutfichte muss nicht geschnitten werden, sie ist jedoch schnitt-verträglich. Vorausgesetzt man schneidet immer parallel zur konischen Außenform und nicht in die Zweige hinein; denn dann könnten sich bleibende Kahlstellen bilden.

Bei der abgebildeten Zuckerhutfichte hat der Besitzer mit der Schere ebenfalls etwas nachgeholfen. Offensichtlich hat es der Konifere nicht geschadet. Sie steht übrigens am oberen Ende eines steil ansteigenden Steingartenbeetes. windgeschützt vor einer Hauswand in der prallen mittagsonne – obwohl immer wieder empfohlen wird, die Zuckerhutfichte nicht vor eine Wand zu setzen, da sich sonst leicht Kahlstellen und Löcher im Wuchsbild zeigen könnten, die dann auch nicht wieder zuwachsen. Der Boden rund um die abgebildete Zuckerhutfichte ist lehm-, sand- und kalkhaltig, aber gut durchlässig. Für eine gleichbleibende Bodenfeuchte sorgen  die niedrigen Polster der Bodendeckerpflanzen.  Also – störende Zweige, die über die Pyramdienform hinauswachsen, sollte man schon einkürzen.

Da es sich bei der Zuckerhutfichte um eine veredelte Sorte handelt, kann man sie nicht aus Samen oder Stecklingen ziehen. Das Pfropfen sollte man aber den Baumschulen überlassen.

Schadensbilder und Krankheiten der Zuckerhutfichte

  • Nadeln verbräunen von Innen heraus: Zuckerhutfichten werden relativ häufig von der Sitkafichtenlaus, auch Fichtenröhrenlaus genannt, befallen. Dabei verbräunen die Nadeln charakteristischerweise von innen heraus. Kontrollieren lässt sich der Sitkalausbefall durch eine Klopfprobe. Bei geringem Befall können natürliche Fressfeinde wie Schlupfwespen, Schweb- und Florfliegen den Läusen den Garaus machen. Bei starkem Befall helfen auch chemische Insektizide kaum und die Zuckerhutfichte ist wahrscheinlich nicht mehr zu retten.
  • Nadeln verbräunen von der Spitze an: Vergilben und verbräunen die Nadeln dagegen von der Spitze her, dann handelt es sich eher um Mangelerscheinungen, z.B. um Magnesiummangel.
  • Weisses Gespinst: Auch Nadelholzspinnmilben können eine Zuckerhutfichte stark schädigen. Zu erkennen ist der Befall an dem weißen Gespinst, welches die von den Spinnmilben befallenen Triebe umhüllt. Zupft man das Gespinst etwas auseinander, dann sieht man die winzig kleinen, orange bis bräunlich-rot gefärbten Spinnmilben. Sie saugen an den Nadeln, die zuerst weiße Flecken bekommen, dann verbräunen die Nadeln und fallen schließlich ab.
  • Seltener wird die Zuckerhutfichte von Fichtengallenläusen, sowie Minier- und Gespinstmotten befallen.

Verwendung im Garten, als Kübelpflanze und als Grabbepflanzung

Die Zuckerhutfichte kommt am besten als Einzelpflanze in einem Heidebeet, im Steingarten oder in einem größeren Trog zur Geltung. Obwohl sie relativ klein bleibt, braucht sie genügend Platz und wirkt am schönsten als freistehende Solitärpflanze. Sie eignet sich jedoch weniger für einen Platz in der Innenstadt, da sie Auto- und Industrieabgase oder Smog nicht gut verträgt.

Die Zuckerhutfichte als Kübelpflanze

Da die Zuckerhutfichte relativ klein bleibt und auch nur langsam wächst, wird sie vom Gartenfachhandel auch häufig als Kübelpflanze angeboten. Will man sie jedoch als Kübel- oder Trogpflanze über lange Zeit erfolgreich kultivieren, dann muss man vor allem darauf achten, dass das Substrat durchlässig ist, das Pflanzgefäß ein Abzugsloch hat und zuunterst eine mehrere Zentimeter hohe Kiesschicht als Dränage eingefüllt wird. Sonst bildet sich doch irgendwann Staunässe und die Wurzeln der Zuckerhutfichte beginnen zu faulen. Über die Kiesschicht kommt ein wasserdurchlässiges Vlies, welches Kies und Erde sauber voneinander trennt. Fichten haben zwar keine sehr tiefreichende, aber  flach ausgebreitete Wurzeln. Das Pflanzgefäß sollte daher eine möglichst breite, standsichere Form haben. Als Sorte aus dem hohen Norden, ist die Zuckerhutfichte zwar winterfest. Aber als Kübelgefäß gehalten, sollte man das Pflanzgefäß doch im Winter in eine kälte-isolierende Noppenfolie wickeln, damit das Pflanzsubstrat nicht vollständig durchfriert.

Die Zuckerhutpflanze als Grabpflanze

Da die Zuckerhutfichte klein bleibt, ein sehr schönes, gleichmäßiges Wuchsbild wie kaum eine andere Fichte zeigt und einmal richtig gepflanzt, auch nur wenig pflege benötigt, wird sie auch gerne als Grabbepflanzung genutzt. Dabei muss man aber darauf achten, dass die Zuckerhutfichte ausreichend Abstand zum Grabstein hat, sonst wird sie nämlich irgendwann mit ihren flachen, aber weit auslaufenden Wurzeln den Grabstein unterwandern oder gar aushebeln. Doch das könnte zu einem Platzproblem werden, da sowohl Grabstein als auch die mittelhohe Konifere eher in den Hintergrund der Grabfläche gesetzt werden.

Verwandte Fichten-Sorten

Von der Weiß- oder Schimmelfichte Picea glauca gibt es zwei weitere Zuchtsorten:

  • Die Picea glauca ‚Caerulea‘, die mit etwa mehr als 15m Höhe deutlich größer wird als die Zuckerhutfichte. Außerdem ist ihre Gestalt unregelmäßiger; sie hat eine schmalere Kegelform und bekommt im Alter eine rundliche Krone. Markentestes Kennzeichen sind aber ihre silbrig blaugrünen Nadeln.
  • Ein völlig anderes Wuchsbild zeigt eine dritte Sorte, die Igelfichte Picea glauca ‚Echiniformis‘. Sie wird höchstens 1m hoch und 60cm breit. Die Igelfichte bildet als Wuchsform eine fast geschlossene Kugel mit feinen, spitzen grauen bis bläulichen Nadeln.