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Ist eine Rose erst einmal optimal gepflanzt, dann ist ihre Pflege meist nicht aufwendiger als bei anderen mehrjährigen Ziergehölzen. Mit Rückschnitt und Auslichten einmal pro Jahr ist es dann aber doch nicht getan. Vor allem muss man seine Rosen „im Auge behalten“, um rechtzeitig pflegend und korrigierend eingreifen zu können. Zu solchen im Jahresverlauf häufiger notwendigen Eingriffen zählen:

Die Wildtriebe rasch entfernen

Wenn die Veredelungsstelle je nach Rosenart in der richtigen Pflanztiefe sitzt, sollten Wildtriebe eigentlich nicht mehr austreiben und über die Bodenoberfläche hinauswachsen. Es kann aber immer wieder einmal vorkommen, und dann muss man solche Wildtreibe schnell und gründlich entfernen. Diese Wildtriebe wachsen verständlicherweise immer nur unterhalb der Veredlungsstelle, denn die Veredelungsunterlage ist ja eine Wildrosenart, auf der die Zuchtrose aufgepfropft worden ist. Solche Wildtriebe kann man leicht an ihren Blättern, der Zahl der Fiederblättchen und den Stacheln von der Edelrose unterscheiden. So sind die Fiederblättchen der Wildtriebe meist schmaler im Vergleich zu denen der Gartensorte. Und die Stacheln der Wildrose sind meist nadelförmig. Entdeckt man einen solchen Wildtrieb, dann muss man ihn möglichst schon im Frühstadium entfernen. Dazu muss man ihn bis zur Austriebstelle zurückverfolgen. Man legt die Erde um die Austriebstelle frei und reißt den Wildtrieb mit einem kurzen, kräftigen Ruck ab. Nicht einfach abschneiden, denn das würde nur weitere Wildtriebe zum Austreiben veranlassen.

Das Ausbrechen von überzähligen Knospen fördert die Blütengröße

Bei Zuchtrosen, vor allem bei Teehybriden, werden die Blüten größer, wenn man überzählige Blütenknospen rechtzeitig entfernt. So bilden sich an den neuen Trieben der Teehybriden unterhalb der Mittelknospe büschelweise Nebenknospen, die Hauptknospe in ihrem Wachstum schwächen würden. Das gilt auch für die Floribundarosen. Beim Ausbrechen muss man aber Vorsicht walten lassen, um nicht die Hauptknospen zu beschädigen.

Das Abschneiden verblühter Rosen

Sobald Rosenblüten im Laufe der Blütezeit abgeblüht sind und zu welken beginnen, werden die Stiele bis auf einen kräftigen Trieb und ein nach außen weisendes Auge zurückgeschnitten. Bei öfter blühenden Rosensorten fallen die nachfolgenden Blüten umso üppiger aus und bei einmalblühenden Sorten kann dies eine Nachblüte hervorrufen. Am Ende der Blütesaison werden die verwelkten Blüten aber nur noch bis auf das erste Auge unterhalb der Blüte zurückgeschnitten. Die Stängel der Floribundarosen haben allerdings keine Augen. Bei ihnen wird deswegen stattdessen das ganze Blütenbüschel bis auf das erste, darunterliegende Auge zurückgeschnitten. Nicht alle Edelrosen bilden auch Hagebutten aus. Auch bei denen, die dazu in der Lage wären – bei einfachen, ungefüllten Blüten mit normalen entwickelten Staugefäßen und Narben -, ist die Bildung von Hagebutten unerwünscht. Es sei denn, man braucht sie zur Ergänzung von Trockensträußen oder anderen Dekorationszwecken. Zur Samengewinnung sind sie eigentlich nicht geeignet. Und zu Marmelade, Gelee oder Rosenwasser und –öl lassen sich, bis auf wenige Ausnahmen, nur die Hagebutten von Wildrosen verarbeiten.

Die Rosen richtig bewässern

Nicht nur bei einer länger anhaltenden Trockenperiode, verbunden mit Sommerhitze, brauchen die Rosenwasser. Wie oft und wie viel Wasser sie brauchen, das hängt natürlich vom Wetter, dem Bodentyp und der Rosensorte ab. Je sandiger der Boden ist, desto mehr Wasser wird benötigt. In schweren Lehmböden trocknen die Rosen nicht so schnell aus . Sie bleiben auch nach 2 oder 3 Wochen ohne Niederschläge frisch und müssen nicht gewässert werden. Es sei denn, sie sind neu angepflanzt worden. Es ist auch leicht einzusehen, dass man immer nur den Boden rund um die Wurzeln nass macht. Bei Gießwasser, welches über die Blätter oder gar über die Blüten plätschert, würden die Blüten schneller vergehen und Mehltau und andere Rosenkrankheiten würden sich rasch auf den Laubblättern ausbreiten können. Es sollte lieber seltener (aber trotzdem regelmäßig) und dafür intensiver gewässert werden. Verwendet man dazu einen Gartenschlauch statt Gießkanne, dann aber nur mit niedrigem Wasserdruck und einem Sprühaufsatz. Und damit sich der Wasserverbrauch in Grenzen hält und nicht zu viel Gießwasser ungenutzt in die Umgebung abfließt, legt man rund um das Pflanzloch einen kleinen Erdwall an. Das ist natürlich besonders wichtig bei Rosen, die auf einer Böschung stehen oder zur Hangsicherung angepflanzt worden sind. Bei den in die Höhe wachsenden Kletter- und Ramblerrosen sind an heißen Tagen die Transpirationsverluste besonders hoch. Damit sich auch hier der Wasserverbrauch beim Gießen und Wässern in Grenzen hält, schneidet man unerwünschte Nebentriebe bis auf den jeweiligen Leittrieb zurück.

Rosen düngen und mulchen

Im Laufe des ersten Jahres nach dem Einpflanzen dürfen die Rosen möglichst nicht gedüngt werden. So reifen die neuen Triebe besser aus und verholzen, statt zu schnell zu wachsen und weich zu bleiben, womit sie dann auch nicht die nötige Robustheit und Widerstandskraft geben über Pilzbefall und anderen Pflanzenkrankheiten entwickeln können. Erst ab dem zweiten Jahr müssen sie mit einem Langzeitdünger versorgt werden. Dazu bringt man auf der gesamten Fläche des Pflanzloches eine etwa 5cm dicke, nährstoffreiche Humusschicht auf. Neben der Versorgung der Rose mit Nährstoffen hält solch eine Mulchdecke auch die Bodenfeuchtigkeit und optimiert die Bodenverhältnisse. Auf diese Weise lässt sich auch aufkommendes Unkraut in Schach halten. Alternativ könnte man auch gut abgelagerten Kuh- oder Pfedermist nehmen, aber der enthält meist viele Unkrautsamen. Und auf Torf sollte man heutzutage aus Naturschutzgründen besser ganz verzichten. Stattdessen lässt aber auch gut ausgereifter Gartenkompost oder Komposterde zum Mulchen verwenden. Dieses erste Düngen und Mulchen erfolgt am besten im April. Im Mai wird dann nochmals gedüngt, am besten mit einem handelsüblichen speziellen Rosendünger. Ein solcher Dünger wird flach in den Boden eingearbeitet oder eingewässert. Legt man je nach Sorte Wert auf eine üppige zweite Blüte, dann muss im Juli noch einmal etwas nachgedüngt werden. Um die Jahrestriebe ausreichend winterfest zu machen, werden die Rosenstöcke im August mit einem speziellen Kalidünger versorgt. Wie viel und wie oft eine Rose gewässert und gedüngt werden muss, dass hängt natürlich auch von der jeweiligen Rosensorte ab. Spezielle Angaben dazu findet man im jeweiligen Steckbrief und im Textabschnitt Anbauen und Pflegen der entsprechenden Rosengruppe- oder sorte.