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Mottenschildläuse im Überblick

Weiße Fliegen gehören weder zur Insektenordnung der Fliegen, noch handelt es sich bei den Mottenschildläusen um kleine Motten, also Schmetterlingen.  Mottenschildläuse oder Weiße Fliegen, wie manche Arten auch genannt werden, bilden vielmehr eine eigene Gruppe innerhalb der Pflanzenläuse. Der Name Weiße Fliegen rührt daher, dass die adulten Tiere weiß-graue Vorder- und Hinterflügel haben, die ebenso wie der Körper von einem mehlartigen Wachsstaub bedeckt sind.

Zur Biologie der Mottenschildläuse

Es kommen verschiedene Arten von Mottenschildläusen vor. Sie werden auch Weiße Fliegen genannt, weil die Flügel der erwachsenen Tiere von einer weißlichen, gelblich.-weißen oder grau-weißen Wachsschicht überzogen sind.

Berührt man eine Pflanze, auf der solche Weißen Fliegen an den Blattunterseiten sitzen, dann fliegen sie kurz auf und lassen sich sofort wieder auf den Pflanzen nieder. Die Weibchen legen die Eier auf der Blattunterseite geeigneter Wirtspflanzen ab und zwar in Form eines Kreises: Das Weibchen verankert sich dazu mit Hilfe seiner Stechborste an einer Stelle im Blatt und dreht sich dann während der Eiablage um diesen Einstichpunkt.

Das erste Larvenstadium ist frei beweglich, die Stadien 2 bis 4 sind unbeweglich  und saugen sich an der Blattunterseite fest. Im vierten Larvenstadium verpuppen sie sich und sind dann nicht mehr zu bekämpfen, da sie weder an den Pflanzensäften saugen noch andere Nahrung zu sich nehmen. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zur adulten Weißen Fliege dauert je nach Temperatur zwischen 2 1/2 und 4 1/2 Wochen. Auf diese Weise können Mottenschildläuse im Laufe eines Jahres bis zu 10 Generationen entwickeln.

Schäden durch Weiße Fliegen im Garten und Gewächshaus

Mottenschildläuse oder Weiße Fliegen können besonders im Gewächshaus und Wintergarten, aber auch im Freiland massive Schäden anrichten. Ihre Larven saugen an den Leitungsbahnen auf der Unterseite der Blätter. Man merkt dies aber oft erst dann, wenn ihre Honigtau-Ausscheidungen auf darunter liegende Blätter und Pflanzenteile tropfen und sich darauf schwarze Rußtaupilze ansiedeln.

Die häufigsten Weißen Fliegen und Mottenschildläuse

Alle in Europa vorkommenden Mottenschildläuse zählen zur Familie Aleyrodidae

Kohl-Mottenschildlaus (Aleyrodes proletella) – auch Weiße Fliege an Kohl genannt, hat im Unterschied zu anderen Weißen Fliegen rote Augen und ein dunkles Muster auf den weißen Flügeldecken- das im folgenden Bild jedoch nur andeutungsweise zu erkennen. Die Kohl-Mottenschildlaus parasitiert die Blätter von Kleearten, Luzernen und vor allem Kreuzblütlern, zu denen auch die zahlreichen Kohlarten und -sorten zählen und an deren Kulturen diese Weiße Fliege inzwischen fast weltweit größere Schäden anrichtet.

Im Bild die Kohl-Mottenschildlaus: Eine Adulte (links) und die kleinen , hell gelblich weißen Puppen (Foto: Mrini33, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported).

Eschen-Weiße Fliege (Siphoninus phillyreae) – verursacht bei Massenvermehrung Schäden an Obst- und Ziergehölzen. Diese Weiße Fliegen haben ein weites Verbreitungsgebiet, welches sich von Europa, Nordafrika bis Indien und Pakistan erstreckt. Zusätzlich wurde diese Art in Australien und Nordamerika eingeschleppt. Die Eschen-Weiße-Fliege ist nur 1 1/2mm lang. Ihre weißen Flügel sind doppelt solang; der Körper hat einen hell-beigen Farbton. Von anderen Mottenschildläusen unterscheiden sie sich durch die in Ruhestellung schräg zusammengeklappten Flügel.

Gewächshaus-Weiße Fliege (Trialeurodes vaporariorum) – stammt ursprünglich wahrscheinlich aus dem tropischen Mittelamerika, wurde aber bereits  Mitte des 19.Jahrhunderts in Europa eingeschleppt, wo sie sich als wärmeliebende, frost-unverträgliche Mottenschildlausart vor allem in Gewächshaus und Wintergarten aufhält. Diese etwa 1,5mm große Mottenschildlaus hat eine blass-gelblich gefärbten Körper. Flügel und Köper sind von einer wachsähnlichen Schicht überzogen. Die muskulären Hinterbeine haben eine große Sprungkraft.

Im Bild 2 adulte Gewächshaus-Weiße Fliegen (Foto: gaucho, Creative Commons Attr.-Share Alike 3.0 Unported).

Die Weibchen der Gewächshaus-Weißen-Fliege legen die Eier an der Unterseite der Blätter von Nutz- und Zierpflanzen ab. Die Larven saugen dort an den Pflanzensäften. Am Ende des vierten Larvenstadiums verpuppen sie sich. Die Entwicklungszeit vom Ei bis zur Imago ist temperaturabhängig und dauert bei Temperaturen von etwa 24°C  einen Monat, bei 16°C doppelt so lang.

Wollige Zitrusmottenschildlaus (Aleurothrixus floccosus) – diese Mottenschildlaus wird 1,5mm lang und hat ähnlich wie die Gewächshaus-Weiße-Fliege einen hell gelblichen Körper, der genauso wie die Flügel von einer weißen Wachsschicht überzogen ist. Diese Art tauchte zum ersten Mal in Malaga/ Spanien und an der Côte d’Azur (Frankreich) auf. 1980 wurde sie dann in Italien entdeckt und ist inzwischen ist wohl auch in Mitteleuropa an Zitrusgewächsen, vor allem an Mandarinenbäumchen, zu finden. Adulte und Nymphen saugen  auf der Blattunterseite  Säfte. Im Gegensatz zur Zitronenmottenschildlaus bleibt der Honigtau, den sie dabei produzieren, bei der Wolligen Zitrusmottenschildlaus am Körper haften

Zitrusmottenschildlaus -Weiße Fliege der Zitrusgewächse (Dialeurodes citri)

Im Bild eine Larve der Zitronenmottenschildlaus auf einem Blatt einer Citrus-Pflanze (Foto: Kaldari, Public Domain).

Bekämpfung

Die Bekämpfung von Mottenschildläusen, egal ob mit Biologischen Methoden oder einem Insektizid z.B. auf der Basis von Rapsöl oder Pyrethrum, wird erschwert, weil das Puppenstadium damit nicht erfasst werden kann. Die Larven können daher nur während einer relativ kurzen Zeitspanne bekämpft werden, und die Anwendungen müssen in entsprechend kurzen Abständen wiederholt werden. Hinzu kommt, dass sich die Larven stets auf den Blattunterseiten aufhalten, die deswegen gut benetzt werden müssen.

Eine Blumenwanze Orius insidiosus saugt die Larve einer Weißen Fliege aus (Foto: Jack Dykinga, USDA, Public Domain).

Altbewährte Hausmittel

Mechanische Mittel zur Bekämpfung

Gelbtafeln, die mit einer klebrigen Schicht überzogen sind und in die Pflanzen im Gewächshaus gehängt werden, eignen sich zum Anlocken und Abtöten der Weißen Fliegen.

Die Naturen® Kirschfruchtfliegen-Fallen kann man ebenfalls zum Fang von Weißen Fliegen im Gewächshaus einsetzen. Die Wirkung der Fallen beruht auf dem gleichen Prinzip wie die Gelbtafeln. Die gelbe Farbe in Kombination mit einem Lockstoff und einem Leim fängt die Weibchen ab, bevor sie die Eier auf den Blattunterseiten der Gewächshauspflanzen ablegen können.

Biologische Schädlingsbekämpfung

In einem geschlossenen System wie dem Gewächshaus kann man sehr gut Nützlinge und andere Methoden zur Biologischen Schädlingsbekämpfung, die im Freiland zu kostspielig wären, z.B. bei der Bekämpfung der Weißen Fliegen, einsetzen.

Bei der biologischen Bekämpfung von Mottenschildläusen in Gewächshäusern hat man gute Erfolge mit einer aus Südamerika eingeführten Hymenoptere Cales noacki in Kombination mit der Wespe Amitus spiniferus aus Peru erzielt, wobei die letztere besser an sommerliche Hitze angepasst ist.

Im Kleingewächshaus und Wintergarten werden auch Erzwespen  der Art Encarsia formosa zur Bekämpfung der Mottenschildläuse eingesetzt.

Pflanzenschutzmittel

Naturen®Schädlingsfrei Konzentrat mit dem natürlichen Wirkstoff Rapsöl lässt sich wirksam zur Bekämpfung der Weißen Fliegen, ihrer Eier und auch der Larven einsetzen.

Vorbeugen

In Gewächshauskulturen sollten man täglich durchlüften und für Frischluft sorgen. Das fürchten Weiße Fliegen.

Um dem Befall von Weißen Fliegen vorzubeugen, kann man Naturen®Schädlingsfrei Streumittel einsetzen, um die Widerstandskraft der Pflanzen zu stärken.  Es erhöht die Abwehrkräfte gegen verschiedene beißende und saugende schädliche Insektenlarven von Weißen Fliegen, Trauermücken, Dickmaulrüsslern und Gemüsefliegen. Da die Weibchen der Weißen Fliegen eine schnelle Vermehrungsrate haben, muss das Streumittel spätestens beim ersten Auftauchen der Weißen Fliegen in regelmäßigen Intervallen ausgestreut werden. Als Wirkstoffe enthält dieses Schädlingsfrei Streumittel Kieselgur, Braunalgen-Extrakte u. a. vom Knotentang Ascophyllum nodosum.

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