Sobald sich die ersten Triebe oder Blattspitzen der Zwiebelpflanzen im Frühjahr aus der Erde schieben, sollte man die Fläche frei von Unkraut halten und vorsichtig nicht. Vorher nicht, denn besteht die Gefahr, dass man die Zwiebeln dabei beschädigen könnte. Selbstverständlich sollte man dabei auf jeglichen Einsatz chemischer Unkrautvernichter verzichten.
Bleiben die nächsten Wochen während dem Blattaustrieb ohne Niederschläge und der Boden ringsum trocken, dann muss die Erde etwas gewässert werden, damit sie Feuchtigkeit aufnimmt. Denn das brauchen die Zwiebelgewächse während der Austriebphase am dringendsten. Auf Dünger sollte man jetzt verzichten, die Zwiebeln haben ja genügend Reservestoffe im letzten Jahr speichern können. Jetzt müssen sie lediglich mit ihren Wurzeln Wasser aufnehmen können. Das Gießen bei trockenem Wetter muss über die Blütezeit hinaus fortgesetzt werden, bis die Blätter zu vergilben beginnen und absterben. Dann muss der Boden unbedingt trocken bleiben.
Kurz vor der Blüte kann man nun auch mit dem Düngen beginnen. Am besten mit einem organisch-mineralischen Dünger als Kopfdüngergabe. Dieser wird ausgestreut, vorsichtig in den Boden oberflächlich eingearbeitet und dann gründlich gewässert. Denn jetzt muss die Zwiebel ihre mit der Blütezeit erschöpften Nährstoffreserven bis zum Verwelken wieder auffüllen können – sonst sie im nächsten Jahr kaum noch blühen.
Zwiebeln, die im Sommer als Schnittblumen – insbesondere Gladiolen und Anemonen – vorgesehen sind, entwickeln größere Blüten, wenn sie noch vor Blütenbeginn ein, zwei Düngergaben bekommen. Denn anders als bei den Frühjahrsblühern – Tulpen, Narzissen und Hyazinthen – bilden sie ihre Blüten erst nach dem Austrieb aus, während die Blütenknospe bei den Frühjahrsblühern bereits in der Zwiebel angelegt ist.
Vollständig verwelkte Blüten sollte man abschneiden – und zwar bis auf etwa halbe Stielhöhe. Die Laubblätter muss man aber unbedingt stehen lassen. Blätter und Stängel müssen bis zum vollständigen Verwelken erhalten bleiben, um die Nährstoffreserven für die nächste Saison wieder aufzubauen. Hat man Frühjahrszwiebeln im Herbst in den Rasen gesetzt, dann muss man mit dem ersten Rasenmähen im Frühjahr solange warten, bis die Blätter der Narzissen und Tulpen vollständig abgestorben. Sonst wird man im nächsten Jahr nichts mehr von den Tulpen und Narzissen im Rasen entdecken. Da nützt es auch nichts, wenn man die Zwiebeln vor dem Rasenmähen ausgräbt. Ihnen fehlen die Reservestoffe und so werden im nächsten Jahr genauso wenig blühen (> Zwiebelgewächse pflanzen: I Die Standortwahl).
Hohe Zwiebelgewächse und solche mit großen, schweren Blüten sind oft nicht völlig standfest und müssen vor Umknicken und Windbruch geschützt werden. Dann müssen sie mit Bast oder den im Gartenfachhandel erhältlichen Plastikringen an einem Stab angebunden werden.
Frühjahrszwiebeln sind in der Regel winterhart und können im Boden bleiben. Sommerzwiebeln sind dagegen zum großen Teil frostempfindlich und müssen im Herbst ausgegraben und bis zum Frühjahr frostgeschützt, aber kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Es gibt aber auch eine Reihe eingeschränkt winterharter Sommerzwiebeln, die zumindest in Regionen mit milden Wintern im Boden bleiben können. Um möglichen Frostschäden vorzubeugen, deckt man sie im Spätherbst mit einer Mulchschicht aus Stroh, Kompost oder Reisig ab.